Heimsheim
Enzkreis -  16.03.2024
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PZ/AOK-Frühjahrskur: So werden Kinder für die gesunde Küche der Zukunft

Pforzheim. Eigentlich heißt es ja „Viele Köche verderben den Brei“. Eigentlich, doch auf den gemeinsamen Koch-Abend der zwei Testesser-Familien Braun und Ratz im AOK-Gesundheitszentrum trifft das aber keinesfalls zu.

AOK Frühjahrskur 2024
Mit vereinten Kräften: Wilma (von links) und Frieder Ratz, Simone Mühling, Johann, Kai, Simon und Andrea Braun sowie Mathilde, Corinna und Wilma Ratz haben alle Hände voll zu tun. Foto: Meyer

Fünf Kinder, zwei Elternpaare und AOK-Ernährungs-Expertin Simone Mühling waschen Gemüse, schnippeln gemeinsam auf Unterlagen, suchen Kräuter und Gewürze, rühren in Pfannen und Töpfen: Das sind die Zutaten, aus denen der quirlige Koch-Abend besteht. Neben einem leckeren Linsen-Tofu-Gericht mit Süßkartoffeln und knackigem Salat gibt es neben dem Kennenlernen eines neuen Rezepts – sozusagen als Beigabe – das gemeinsame Erlebnis. Inklusive der Vermutung, dass das frühe Einbinden von Kindern beim Thema Kochen und Zubereiten zu einer späteren gesunden Ernährung beitragen kann. Wer regelmäßig Gurke, Karotte, Kartoffel und Co. schält und schneidet, hat dazu im besten Fall einen stärkeren Bezug als zur Tüte Tiefkühl-Pommes oder zur Fertigpizza. „Über fühlen, riechen und schmecken können Kinder die unterschiedlichen Lebensmittel besser kennenlernen“, weiß Simone Mühling. „Das Wichtigste für Eltern ist dabei, wie bei vielem in der Erziehung, ein gutes Vorbild zu sein und Geduld zu haben.“ Schließlich brauchten auch wir Erwachsenen Zeit, um zu lernen. „Wir wissen ja mittlerweile, dass immer nur Schokolade nicht gut ist, auch wenn sie lecker schmeckt – Kinder müssen es noch lernen“, nennt sie dazu als Beispiel.

Hier finden Sie alle aktuellen Videos, Rezepte, Einkaufslisten, Sporttipps und Nachrichten rund um die PZ/AOK-FrühjahrskurWir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachkochen und beim Ausprobieren eines neuen gesunden Ernährungs- und Lebensstils.

Apropos lernen: „Wir merken, dass Kochtätigkeiten, die motorischen Fähigkeiten fördern“, sagt Kai Braun, denn: „Die Kinder lernen beim Kochen, verschiedene Werkzeuge und Geräte zu benutzen.“ Zudem stärke es das Selbstvertrauen. „Wenn Kinder etwas selbst kochen, sind sie stolz auf sich und ihre Leistung und essen dann auch gerne mal Dinge, die sie sonst nicht essen würden.“ Ergo, ein weiterer Schritt in Richtung gesunde Ernährung – Lerneffekte inklusive. „Gemeinsames Essen ist nämlich nicht nur Nahrungsaufnahme“, findet Simone Mühling, „sondern auch soziales, familiäres Miteinander. Wer hier mit Ruhe und Geduld herangeht, hat die große Chance, Kindern Spaß an gutem Essen zu vermitteln.“

Das sieht auch Corinna Ratz so, die dem Schälen, Schneiden und Kochen noch weitere Aspekte zuschreibt. „Ich finde es wichtig, Kinder hier mit einzubeziehen, da sie so viel lernen.“ Ganz pragmatisch gehe es bei ihr in der Küche oft zu, berichtet die dreifache Mutter. „Ich koche allgemein wenig nach Rezept, weil es oft schnell gehen muss. Aber ich habe als Kind gerne meiner Mutter beim Kochen zugeschaut und geholfen und so auch viel gelernt.“ Erfahrungswerte, auf die sie heute im manchmal stressigen Familien-Alltag durchaus bauen kann. „Das möchte ich meinen Kindern auch gerne weitergeben. Zudem ist mir auch wichtig, dass unsere Kinder selbstständig werden.“ Dazu gehört, dass sie „in den Schulferien auch einfache Gerichte schon ganz alleine gekocht haben“.

Doch an diesem Abend ist Gemeinsamens angesagt oder wie es Kai Braun zusammenfasst: „Zusammen Kochen ist eine schöne Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen und Spaß zu haben.“

Autor: Ralf Bachmayer