Heimsheim
Enzkreis -  28.02.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Pandemie verhindert wichtigen Austausch: Corona erschwert Enzkreis-Projekt zur Integration

Enzkreis. Aus dem Ihr ein Wir machen, das ist Isabel Hansens Ansatz. Die Integrationsbeauftragte des Enzkreises will Menschen – Migranten und Einheimischen – zusammenzubringen, um Angebote des Miteinanders gemeinsam auf Augenhöhe zu entwickeln.

Lisa Marie Veyhl (Projektmanagerin Themenbereich Bürgergesellschaft bei der Robert-Bosch-Stiftung), Isabel Hansen (Integrationsbeauftragte), Dezernent Daniel Sailer und Anna-Katharina Fischer (Bildungsbeauftragte, von links).
Lisa Marie Veyhl (Projektmanagerin Themenbereich Bürgergesellschaft bei der Robert-Bosch-Stiftung), Isabel Hansen (Integrationsbeauftragte), Dezernent Daniel Sailer und Anna-Katharina Fischer (Bildungsbeauftragte, von links). Foto: Meyer

Dafür sucht sie seit Oktober im Rahmen des Programms "Land.Zuhause.Zukunft", gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung, Brückenbauern aus und in die Gemeinschaft der Zugewanderten, die sich engagieren, ihre Landsleute motivieren und so im ländlichen Raum Strukturen ausbilden, bei denen sich jeder beteiligen und bleiben mag.

Bis Herbst sollen sich sogenannte "Think Tanks" gründen, bei denen Migranten sich aktiv einbringen können – von Projekten vor Ort bis zur politischen Teilhabe in Gremien. Doch ein für Januar geplantes weiteres Treffen von hauptamtlichen Akteuren im Bereich Integration, die als Brückenbauern zu den Brückenbauern fungieren sollen, hat sich aufgrund der Pandemielage nicht ergeben.

Personelle Kapazitäten sorgen für Verzögerung

Sehr zum Bedauern von Hansen: "Denn gerade Präsenzveranstaltungen mit der Möglichkeit, sich in die Augen sehen zu können, zu diskutieren und sich austauschen zu können, sind wichtige Elemente."

Ein weiterer Punkt, der für Verzögerung sorgt, sind die personellen Kapazitäten der Stabstelle Integration. Zwar bildet Hansen zusammen mit Anna-Katharina Fischer, Bildungsbeauftragte im Enzkreis, und Projektkoordinatorin Andrea Thielbeer, eine Steuerungsgruppe im Landratsamt. Doch ist Hansens Stelle nur eine halbe Stelle.

Dennoch will sie das Projekt weiterverfolgen: "Wir sind im engen Austausch mit der Robert-Bosch-Stiftung, und tatsächlich steht der Enzkreis mit diesem Projekt im Fokus weiterer Landkreise bundesweit, von denen uns Anfragen, zum Was und Wie erreicht haben."

Auch von den hauptamtlichen Akteuren habe es nach der Eröffnungsveranstaltung im Oktober viele positive Rückmeldungen gegeben. Teils hätten sich schon Interessenten unter den Zugewanderten gefunden, die sich einbringen wollen. Teils habe es aber auch noch Fragen zum Datenschutz bei der Weitergabe von Kontakten und nach dem zeitlichen Aufwand gegeben.

Schneller Übersetzungserfolg

Ein ganz direkter Effekt hatte die Veranstaltung in der schnellen, pragmatischen Zusammenarbeit der Integrations-Akteure vor Ort, die befeuert worden sei.

"So konnten beispielsweise die Corona-Regeln über die Zusammenarbeit von miteinanderleben, Migranten, Ehrenamtlichen und das Landratsamt Enzkreis zeitnah übersetzt und kreisweit gestreut werden, weit bevor uns die offiziellen Übersetzungen des Landes Baden-Württemberg erreicht haben."

Hansen wünscht sich für die Zukunft über das Projekt "Land.Zuhause.Zukunft" noch weitere, solcher Erfolge.