Projekt im Landratsamt: Gesunde Ernährung bei Kindern
Enzkreis. Sie decken Tische, probieren mehrere Obstvariationen, befüllen Arbeitsblätter und tauschen sich aus. Rund 20 Kinder sind am Donnerstagvormittag zusammen mit ihren Lehrerinnen in die Eingangshalle des Landratsamts gekommen, um bei einem Lernzirkel des Landwirtschaftsamts mehr über das Thema Obst zu erfahren: warum es so gesund ist, wie viel man davon essen sollte, wo es wächst und was sich daraus machen lässt.
Das Projekt ist Teil der Landesinitiative für Bewusste Kinderernährung (BeKi) und läuft noch bis zum 27. Mai. Es richtet sich an Dritt- und Viertklässler und steht allen Schulen in Pforzheim und dem Enzkreis offen.
Angenommen wird es bestens: Innerhalb von drei Wochen sei man komplett ausgebucht gewesen, erzählt Lea Volkmann, Leiterin des Sachgebiets Ernährung und Hauswirtschaft. Sie glaubt, dass derartige Angebote nach zwei Jahren Corona-Krise für die Kinder wichtiger denn je seien.
Insgesamt sind dieses Jahr 18 Klassen dabei, auch von Förderschulen. Zwei Stunden verbringen die Kinder in der Eingangshalle des Landratsamts und absolvieren nach und nach sieben Stationen. Eine Ernährungspyramide zeigt, wie viel man von welchen Lebensmitteln am Tag zu sich nehmen sollte. Bei einem Quiz geht es um die Inhaltsstoffe des Obstes, ein Schaubild informiert über die Bestandteile eines Apfels und ein Puzzle über die Zeiten, zu denen verschiedene Obstsorten reif sind. Die Kinder dürfen selbst einen Tisch decken, sich bewegen – und frische Beeren, Apfelmark und Rosinen mit allen Sinnen probieren. „Das ist für Kinder natürlich das Highlight“, sagt Volkmann.
Wissen nicht mehr präsent
Zu Gast gewesen ist am Donnerstag eine vierte Klasse der Grundschule Lienzingen. „Die Kinder haben sehr konzentriert mitgearbeitet und interessiert nachgefragt“, sagt BeKi-Referentin Anette Finzel, die den Vormittag geleitet hat. Sie betreut jede Klasse individuell und hält es für wichtig, die Kinder selbst aktiv werden zu lassen. Die Inhalte sollen sie soweit wie möglich eigenständig und im Team erarbeiten.
Finzel sagt, diese Mischung zwischen Theorie und Praxis mache das Projekt aus. Die Kinder sollen sehen, dass Obst nicht langweilig, sondern bunt ist, dass es viele verschiedene Sorten für jeden Geschmack gibt.
Leider sei das Wissen über den Anbau und die Zubereitung von Obst heute in Teilen der Bevölkerung nicht mehr in dem Ausmaß vorhanden wie früher, sagt Volkmann. Oft fehle schlicht der Bezug dazu.