Heimsheim
Enzkreis -  27.11.2019
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Reger Austausch und viel Positives bei der dritten Auflage der Veranstaltung „Runder Tisch Streuobst“

Enzkreis. Mühsam ist die Arbeit der Streuobstakteure im Enzkreis und darüber hinaus. Das gilt nicht nur für die Arbeit, die mit der Hand am Arm und direkt am Baum stattfindet. Auch fernab der Streuobstwiesen packt man handfest an. Wie handfest, zeigte sich am Dienstagabend, bei der Informations-Veranstaltung „Runder Tisch Streuobst“, die im Jahr 2017 ins Leben gerufen wurde. In der gut besuchten Cafeteria des Landratsamts trafen sich Akteure aus verschiedenen Streuobstbereichen.

Darunter Vertreter von Interessensgruppen wie Streuobst-Verbänden, des Landwirtschaftsamts oder aus dem Landratsamt Enzkreis. Den ersten Teil des Abends prägte Maria Schropp, Geschäftsführerin des Vereins „Schwäbisches Streuobstparadies“. Schropp berichtete von der Arbeit des 2012 gegründeten Vereins, in dessen Mitgliederriege sich mehrere Landkreise, Verbände und Vereine finden, die sich für den Erhalt und die Verbesserung von Streuobstwiesen einsetzen. Nach ihren Ausführungen übergab Schropp das Wort an Bernhard Reisch.

Streuobstkonzeption Enzkreis

Der Obstbauberater im Landwirtschaftsamt des Enzkreises führte durch das weitere Programm und ist zudem einer der geistigen Väter, der 2018 vom Landratsamt veröffentlichten „Streuobstkonzeption Enzkreis“. In dem 84 Seiten starken Strategiepapier wurden Ideen für allerlei Projekte gesammelt, die den Streuobstanbau in Pforzheim und dem Enzkreis fördern sollen. Bei rein theoretischen Ansätzen blieb es jedoch nicht: „Beim runden Tisch im letzten Jahr war das Ziel, einige der Projektideen tatsächlich umzusetzen, nicht nur hausintern im Amt, sondern auch extern“, berichtet Reisch. So hätten sich schnell fünf engagierte Arbeitsgruppen gebildet. Diese beschäftigten sich als Wurzeln des noch jungen Triebs „Runder Tisch Štreuobst“ mit den Themen Baumschnittförderung, Wiesenpflege, Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, sowie Optimierung kommunaler Pflanzaktionen. Letztere „Arbeitsgruppe“ besteht aus Thomas Köberle, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbandes.

Laut Köberle würden zwar viele Kommunen die Pflanzung neuer Bäume fördern, doch gebe es Optimierungspotenzial: „Das Hauptproblem bei kommunalen Pflanzaktionen ist, dass die anschließende Kontrolle fehlt. Was wird also aus den gepflanzten Bäumen?“ Denn ohne eine fachgerechte Pflege, könne der Baumnachwuchs verkümmern. Die Ergebnisse, die Köberle und die anderen ehrenamtlich engagierten Streuobstakteure zusammengetragen haben, sollen in einer Handreichung verarbeitet werden: „Das ist eine Art Ideengeber für Gemeinden, inklusive eines Kalkulationsbeispiels.“ Dieses Konzept soll im Laufe des nächsten Jahres fertiggestellt und an die Gemeinden verschickt werden. Ob dieses Konzept die gewünschten Früchte trägt, wird die Zukunft zeigen.

Autor: tim