Heimsheim
Enzkreis -  09.02.2021
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SPD-Politiker Karl Lauterbach zu Corona, Hoffnungssuche und die Gefahr der dritten Welle

Enzkreis/Pforzheim. Von den Parteifreunden aus dem Enzkreis und aus Pforzheim um die Landtagskandidaten Michael Hofsäß und Annkathrin Wulff muss sich Karl Lauterbach um Punkt 20 Uhr verabschieden. Er stecke mitten in den Vorbereitungen zum neuerlichen Pandemiegipfel am Mittwoch von Bund und Ländern – und die seien kompliziert wie nie, so der Bundestagsabgeordnete und Epidemie-Experte. Zwischen dem Wunsch nach Lockerungen und den neuen Gefahren durch Virus-Mutationen werde ein politischer Konsens noch schwieriger.

Hofsäß will in dem digitalen Gespräch wissen, welche Chancen Lauterbach sehe. Der in der Öffentlichkeit oft angefeindete Mahner erkennt trotz derzeit sinkender Neuinfektionszahlen freilich wenig Spielraum für Öffnungen im Alltag – nur für Schulen und Kitas gebe es Möglichkeiten, wie sie etwa Wulff mit Blick auf ihre eigenen beruflichen Erfahrungen als Lehrerin fordert. Auch da brauche es aber klare Schutzkonzepte und etwa keinen Unterricht in voller Klassenstärke, sondern in kleineren Gruppen. Grund für Lauterbachs Vorsicht: die Virusmutationen aus Großbritannien, Südafrika oder Brasilien, die in diesen Ländern für eine Pandemie innerhalb der Pandemie sorgen würden. Bereits Infizierte könnten sich damit neu anstecken – und die südafrikanische Variante setze sogar ein Fragezeichen hinter die Verlässlichkeit des Impfschutzes. So bestehe die Gefahr, dass Infektionszahlen vielleicht bis März sinken, dann durch die Mutationen wieder in die Höhe schnellen könnten: „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht aus dem Lockdown direkt in eine dritte Welle rutschen“, so Lauterbach.

Till Neugebauer, SPD-Kreisrat und selbst Hausarzt, beschreibt Probleme mit dem Impfstart aus eigener Erfahrung. Die Kreiszentren seien bestens gerüstet – und stünden doch weitgehend leer, weil Impfstoff fehlt. Auch die Terminvergabe durchs Land „nach einem Lotterie-Prinzip“ kritisiert er. Je öfter man die Menschen wegen des Schutzes vertrösten müsse, desto größer würden Ungeduld und Ärger. Lauterbach antwortet, die Fehler seien bei der zögerlichen Vakzin-Bestellung begangen worden.

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Autor: hei