Schon die Kelten schätzten Grünkern als Superfood
Enzkreis. „Grünkern wussten schon die Kelten zu schätzen“, bilanzierte jüngst die Uni Hohenheim.
Die Experten wiesen in einer bundesweit beachteten Mitteilung darauf hin, dass nun der definitive Nachweis gelungen sei: Das historisch bedeutungsvolle Superfood war in unscheinbaren Nahrungsresten bei archäologischen Grabungen in der Keltensiedlung von Hochdorf/Enz (Kreis Ludwigsburg) zum Vorschein gekommen. Jetzt gelang der endgültige Nachweis. Die Archäobotanikern Marian Berihuete-Azorin von der Uni Hohenheim unterstreicht, dass „vor allem der hohe Eiweißanteil Grünkern zum heimischen Superfood“ mache, hinzu kämen nennenswerte Mengen an B-Vitaminen und Magnesium.
Andrea Fromm vom Forum Ernährung und Hauswirtschaft des Enzkreis-Landwirtschaftsamts ist auch persönlich ein Fan von Grünkern. Das „Mutterland des Grünkerns“ ist übrigens gar nicht so weit vom Enzkreis entfernt. Der Kraichgau grenzt ans Bauland und genau dorthin soll am 21. Oktober eine landwirtschaftliche Lehrfahrt des Landratsamts führen. Auch Fromm schätzt Grünkern als Superfood ein.
Grünkern ist unreif geernteter Dinkel, der über ein spezielles Trocknungsverfahren (Darre) haltbar gemacht wird. Dabei, so die Hohenheimer Wissenschaftler, erhalte „das Korn seine oliv-grüne Farbe und zugleich seinen nussigen, würzig-rauchigen Geschmack.“ In der Region sind Grünkernprodukte in einer großen Palette erhältlich und werden vom Publikum geschätzt, weiß Müller Martin Becker von der Mühle Beck in Keltern-Weiler.