Heimsheim
Enzkreis -  01.06.2023
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Schutz vor Gewalt im Enzkreis: Regionales Netzwerk unterstützt Frauen mit Behinderung

Enzkreis. Wo fängt Gewalt an? Wie kann man sich davor schützen? Und wo kann man sich hinwenden, wenn man Fragen hat oder Hilfe benötigt? „Gewalt hat viele Gesichter und betrifft Frauen in allen sozialen Schichten und in allen Altersgruppen“, weiß Tanja Göldner, Leiterin des ökumenischen Frauenhauses sowie der Fachstelle häusliche Gewalt Pforzheim Enzkreis

Freuen sich über die Vernetzung mit der Fachstelle häusliche Gewalt: (von links) Anna Wollmann (Vertrauensperson der Frauen beauftragten der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis), Claudia Grau (stellvertretende Frauenbeauftragte der Lebenshilfe), Nina Paegel (Frauenbeauftragte der Lebenshilfe), Anne Marie Rouvière-Petruzzi (Inklusionsbeauftragte Enzkreis), Tanja Göldner (Leiterin des ökumenischen Frauenhauses und der Fachstelle häusliche Gewalt), Stella Martjan (Frauenbeauftragte des Auenhofs), Martina Ilg (Vertrauensperson der Frauenbeauftragten des Auenhofs), Elke Leuschner (Fachstelle häusliche Gewalt).
Freuen sich über die Vernetzung mit der Fachstelle häusliche Gewalt: (von links) Anna Wollmann (Vertrauensperson der Frauen beauftragten der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis), Claudia Grau (stellvertretende Frauenbeauftragte der Lebenshilfe), Nina Paegel (Frauenbeauftragte der Lebenshilfe), Anne Marie Rouvière-Petruzzi (Inklusionsbeauftragte Enzkreis), Tanja Göldner (Leiterin des ökumenischen Frauenhauses und der Fachstelle häusliche Gewalt), Stella Martjan (Frauenbeauftragte des Auenhofs), Martina Ilg (Vertrauensperson der Frauenbeauftragten des Auenhofs), Elke Leuschner (Fachstelle häusliche Gewalt). Foto: Enzkreis

Studien zeigen allerdings, dass Frauen mit Behinderung sehr viel häufiger Gewalt erleben als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. Gleichzeitig nehmen nur wenige Frauen mit Behinderung Beratung und Hilfe in Anspruch.

Nina Paegel, Frauenbeauftragte der Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) bei der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis, erklärt: „Oftmals kennen die Betroffenen ihre Rechte zu wenig und wissen nicht über die verschiedenen Hilfs- und Beratungsangebote Bescheid.“ Ihre Kollegin Stella Martjan, die das Amt der Frauenbeauftragten im Auenhof innehat, ergänzt: „Viele Angebote sind auch nicht barrierefrei. Beispielsweise ist für Frauen mit Behinderung oftmals der Zugang erschwert oder es fehlt an Informationen in Leichter Sprache.“ Daher seien verstärkte Aktivitäten erforderlich, um niedrigschwellige und barrierefreie Schutz- und Unterstützungsangebote für Frauen mit Behinderung bereitzustellen. „Unsere Fachstelle ist mittlerweile barrierefrei erreichbar, gleiches würde ich mir für unser Frauenhaus wünschen, damit wir auch Frauen mit Behinderung aufnehmen können“, so Göldner.

„Eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit der Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Fachberatungsstellen und weiterer Akteure aus dem Bereich der Gleichstellungs- und Inklusionsarbeit trägt ebenfalls zur Stärkung des Gewaltschutzes bei“, ist Enzkreis-Inklusionsbeauftragte Anne Marie Rouvière-Petruzzi überzeugt. Man wolle sich darum weiter vernetzen. „Denn die Frauenbeauftragten haben eine wichtige Multiplikations- und Lotsenfunktion“. Je nachdem, mit welchem Thema sich die Frauen an die Frauenbeauftragten in den WfbM wenden, könnten diese durch ihr breites Wissen über bestehende Netzwerke und Beratungsstellen an die jeweils zuständige Stelle weitervermitteln.

„Die Fachstelle häusliche Gewalt ist mit ihrem Angebot ein wichtiger Netzwerkpartner für unsere Arbeit“, so die beiden Frauenbeauftragten. Man wolle regelmäßig im Austausch bleiben, „denn nur gemeinsam kann es uns gelingen, Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt zu schützen“.

Autor: enz