So ein Mist: Staus vor den Wertstoffhöfen - Kritik an Öffnungszeiten
Wurmberg/Enzkreis. Aufräumen und längst Ausrangiertes entsorgen scheint in der Region derzeit ein beliebter Zeitvertreib. Und so machen viele in Garagen, Kellern, Häusern und auf Dachböden klar Schiff, um den Müll direkt zu den Wertstoffhöfen zu bringen. Allerdings sind die Öffnungszeiten der Recyclingstellen im Enzkreis aktuell begrenzt – zum Schutz der Kunden und Mitarbeiter vor der Ausbreitung des Coronavirus. Die Folge: Es kommt dort zu langen Warteschlangen, wie jüngst in Wurmberg, wo sich Auto an Auto reihte.
Dieses Bild bot sich unter anderem PZ-Leser Karl-Heinz Friedrich. Er schätzt, dass die Menschen in ihren Autos mit vollgepackten Anhängern mindestens zwei Stunden warten mussten, bis sie ihre Ladungen loswerden konnten. Er beneidet die Arbeiter auf dem Recyclinghof derzeit nicht. Und er mag sich nicht vorstellen, wie es ist, wenn Menschen über Stunden gewartet haben, sich dem Ziel nähern und dann der Entsorgungshof schließt.
Zwei Anläufe, ihren Müll in Wurmberg zu entsorgen, hat Dorothea Meeh gestartet, wie die Heimsheimerin der PZ schreibt. „Bereits bei Öffnung um 9 Uhr war ein Stau bis in den Ort, um 11 Uhr das gleich Bild“, sagt sie und ärgert sich über die verkürzten Öffnungszeiten. Da brauche sich niemand wundern, wenn es noch mehr wilde Müllablagerungen geben werde: „Und diese müssen dann auf Steuerzahlerkosten entsorgt werden.“
Dass vermehrt Abfall illegal entsorgt wird, kann Ewald Buck, Leiter des Amts für Abfallwirtschaft im Enzkreis, nicht feststellt. Zumindest nicht mehr als sonst. Den verstärkten Zulauf zu den Wertstoffhöfen bemerken er und die Mitarbeiter vor Ort hingegen schon seit fast vier Wochen. Auch befänden sich unter den Anlieferern immer wieder Personen, die lediglich Kleinigkeiten abgeben, die nicht unbedingt hätten sofort entsorgt werden müssen. Das Amt für Abfallwirtschaft bittet daher derzeit nur dann auf die Recyclinghöfe zu kommen, wenn die Anlieferung dringend und unaufschiebbar ist oder es zu Hause keinen Platz für eine Zwischenlagerung gibt. Derzeit dürften nur drei Anlieferer gleichzeitig auf die Höfe gelassen werden. Auch deshalb kommt es oft zu längeren Wartezeiten. Ebenso gelte es, die erforderlichen Abstände zu den Menschen auf den Recyclinghöfen einzuhalten.
Die tagesaktuellen Öffnungszeiten der Recyclinghöfe gibt es unter www.entsorgung-regional.
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