Heimsheim
Enzkreis -  01.02.2021
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Stefanie Seemann nimmt die Streuobstwiesen in den Blick

Enzkreis. Sie sind nicht nur Obstlieferant, sondern auch Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen: Streuobstwiesen erfüllen vielfältige soziale und vor allem ökologische Funktionen. Von einem „Hotspot für Artenschutz“ spricht Stefanie Seemann am Mittwochabend in ihrem digitalen Salon.

Die Grünen-Landtagsabgeordnete betont: „Wir brauchen ganz dringend Biodiversität.“ Sie verweist auf das Volksbegehren Artenschutz, mit dem das Thema in der Mitte der Bevölkerung angekommen sei. Im Land habe man einen guten Kompromiss ausgearbeitet und das Biodiversitätsstärkungsgesetz auf den Weg gebracht, in dem Streuobstwiesen einen Schwerpunkt bilden.

Im Enzkreis sei Streuobst ein wichtiger Teil der Bio-Musterregion, sagt Seemann und verweist auf die Streuobstkonzeption mit ihren zahlreichen Maßnahmen. Wie groß die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen ist, weiß auch Markus Rösler: Er sitzt für die Grünen im Landtag, ist dort naturschutzpolitischer Sprecher seiner Fraktion und beim Naturschutzbund (Nabu) seit 1992 Sprecher des Bundesfachausschusses Streuobst. In der Videokonferenz am Mittwochabend hält er einen flammenden Appell für den Erhalt der Streuobstwiese, die immer mehr verschwindet: Während 1951 die Streuobstwiesen in Deutschland noch eine Fläche von 1,5 Millionen Hektar bedeckten, sind es inzwischen nur noch rund 300 000 Hektar. Und deutlich mehr als die Hälfte davon liegen in Bayern und Baden-Württemberg. Rösler verweist auf die große biologische Vielfalt, auf den Grünspecht, den Distelfalter und die Hornisse, aber auch auf Pilze wie den Schwefelporling. Und er erklärt, wie wichtig es ist, dass die Stämme mindestens 1,8 Meter hoch sind: In ihnen befindet sich der Großteil der Spechthöhlen, von denen wiederum viele andere Arten abhängig sind.

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Autor: Nico Roller