Heimsheim
Enzkreis -  27.08.2021
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Streit zwischen Busunternehmer und Politiker: Eberhardt kontert erneute Kritik von Rülke

Enzkreis/Pforzheim. Es geht hin und her zwischen dem Busunternehmer Richard Eberhardt und dem Pforzheimer FDP-Fraktionsvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke. Nachdem Letzterer die Auflösung des VPE zugunsten der Angliederung an größere Nachbarverbünde gefordert hatte, hatte der Unternehmer aus Pforzheim Kritik geübt. Unter anderem hatte Eberhardt Rülke „Gefallen an Regulierung, Zentralismus und Bevormundung“ vorgeworfen. Dieser konterte ebenfalls mit deutlichen Worten: „Jedenfalls verdiene ich – im Unterschied zu Herrn Eberhardt – keinen Euro am ÖPNV.“

Dies hat nun wiederum Eberhardt zu einer Reaktion bewogen. Was eigentlich zur Darstellung von Positionen zu einem Sachthema gedacht gewesen sei, entwickele sich durch Rülke zu einer Grundsatzauseinandersetzung. „In ihr wird das ganze Dilemma des schwindenden Selbstverständnisses einer einst so traditionsreichen liberalen Partei deutlich“, so der Unternehmer. Der Fraktionschef der Liberalen werfe jetzt „Unternehmern allen Ernstes vor, dass sie Geld verdienen?“ Das habe bislang zu den wirtschaftlichen Grundwerten des Landes gehört. „Ja, sicher, auch mit dem ÖPNV wird Geld verdient. Busunternehmer investieren und tragen Verantwortung“, so Eberhardt. „Sie sichern und schaffen Arbeitsplätze. Das übrigens nicht nur im ÖPNV, sondern auch in Betrieben, die Busse herstellen.“ Die Busunternehmen des Enzkreises sorgten mit ihren Mitarbeitern dafür, dass täglich Zehntausende von Menschen an den Ort ihrer Bestimmung kommen. Dafür trügen die Unternehmer ein hohes persönliches Risiko.

Rülke hatte erklärt, sich von Eberhardt nicht den Mund verbieten zu lassen. Das gehöre inzwischen zu Rülkes Stammvokabular, so der Unternehmer. Das bleibe sein gutes Recht. „Aber er hat dieses Recht zu einer unantastbaren Anwartschaft erklärt, die jedem und allen den Mund verbieten soll, wenn es ihm gegen den politischen Karrierestrich geht. Demokratieverständnis ist ein anderes.“ Es könne einem davor grausen, wenn Theoretiker sich berufen fühlten, sich um das Wohl der Gesellschaft zu kümmern. „Eigentlich reihen sie sich nur in die wachsende Riege von Möchtegernvolksversteher ein, die so sehr vom (Wahl)-Volk entfernt sind, dass es überhaupt nicht mehr verwundert, dass unser Parteiensystem, unsere Werte und vor allem unser Land ins Wanken geraten“, so Eberhardt. „Man möchte Stadtrat Rülke nur einladen, sich diesem Volk wieder etwas zu nähern.“

Autor: pm/bel