Tennis, Leichtathletik, Golf – Sportler freuen sich über Lockerung der Corona-Zwangspause
Pforzheim/Enzkreis. Groß war die Freude bei vielen Hobbysportlern, als die Landesregierung Baden-Württemberg am Dienstag die schrittweise Rückkehr in den Breitensport bekannt gab. Ab dem kommenden Montag können somit – natürlich unter Einhaltung der Hygiene- und Sicherheitsvorschriften – insbesondere Individualsportler ihrer großen Leidenschaft wieder nachgehen. Das betrifft vor allem die kontaktlosen Outdoorsportarten wie Tennis, Golf oder auch Leichtathletik. Die PZ hat sich bei den Sportlern umgehört. Die Freude über die Lockerung ist bei allen natürlich riesengroß.
Tennis
Während in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und in Schleswig-Holstein schon seit zwei Wochen das Racket geschwungen wird, darf nun auch in Baden-Württemberg wieder aufgeschlagen werden. „Wir stehen schon länger in den Startlöchern, unsere Plätze sind gemacht, die Mitglieder sind heiß, endlich wieder spielen zu dürfen“, sagt Thomas Hell. Der Manager des TC Wolfsberg freut sich besonders für die Trainer. „Die mussten ja eine lange Durststrecke von rund sieben Wochen überstehen, in der sie überhaupt keine Einnahmen hatten.“
Ab sofort rollt der Rubel wieder – aber vor allem fliegt der kleine gelbe Filzball wieder übers Netz. Der Andrang der Mitglieder, die auf den Platz wollen, wird groß sein. Wie wird der TCW den Ansturm regeln? „Die Mitglieder müssen sich wie gehabt in einen Plan eintragen. Ich denke, da wird es keine Probleme geben“, so Thomas Hell. Nach der Saisonabsage der 2. Bundesliga wartet er jetzt wenigstens noch auf grünes Licht vom Badischen Tennisverband. Die Saison, deren Start erstmal bis zum 7. Juni verschoben wurde, könnte jetzt doch noch gespielt werden. Thomas Hell kann sich vorstellen, dass die Spielklassen ab dem 14. Juni loslegen und dann bis in die Sommerferien hinein gespielt wird. „Einen früheren Start wird es wohl nicht geben, ein paarmal sollten die Spieler und Spielerinnen schon trainiert haben, sonst ist die Verletzungsgefahr zu groß“, sagt Thomas Hell.
Die Hoffnung auf einen Ligastart hat auch Jürgen Hajeck noch nicht aufgegeben. „Vielleicht wird mit einem abgeänderten Modus gespielt. Aber das ist völlig okay. Hauptsache, die Akteure können spielen und sich im Wettkampf messen“, so der Vorsitzende des 1. TC Neulingen. Einige Eckpunkte für den Ligastart nach der Corona-Krise hat der Badische Tennisverband auch schon festgelegt. So wird es in allen Ligen keine Auf- und Absteiger geben. Zudem können Vereine noch bis zum 24. Mai entscheiden, ob sie überhaupt am Spielbetrieb teilnehmen wollen oder nicht.
Ob Leistungsklassen-Punkte in dieser Runde vergeben werden, ist dagegen noch offen. Das ist den Vereinen aber wohl erstmal egal. Viel wichtiger ist, dass die Spieler und Spielerinnen auf dem Platz wieder Spaß haben. „Auch unsere Plätze wurden gerichtet. Am Wochenende werden wir in Kleingruppen noch den Windschutz und die Bänke aufbauen. Dann kann es losgehen“, freut sich Jürgen Hajeck. Klar ist aber auch, dass die Hygienevorschriften eingehalten werden müssen. „Die Umkleiden sowie das Clubhaus sind geschlossen“, erklärt Hajeck. Auf das Bierchen nach dem Match müssen also auch die Tennis-Asse in Neulingen noch ein wenig warten.
Leichtathletik
Höher, schneller, weiter heißt es ab sofort wieder für die Leichtathleten im Kreis. Auch sie dürfen ab Montag wieder auf ihre Anlagen. Sehr zur Freude von Stefan Ermentraut. Der Geschäftsführer der TSG Niefern weiß, dass irgendwann jedes Hometraining auch an seine Grenzen kommt. „Wir erarbeiten gerade ein Konzept, mit dem wir den Ablauf auf unserer Sportanlage regeln“, so Ermentraut. Nicht jedes Mitglied der TSG Niefern kann somit gleich voll durchstarten.
Laut Ermentraut wird man wohl zunächst erst die Zehnjährigen und älteren Sportler auf den Platz lassen. Mit den Trainern soll dies aber noch abgestimmt werden. Die Duschen und Umkleiden bleiben zu. Auf die Abstandseinhaltung wird man bei der TSG ein gezieltes Augenmerk legen, so Ermentraut.
Er rechnet damit, dass zunächst nur viele Läufe auf der Anlage absolviert werden. Neben Moritz Isola wird man dann dort wohl auch hin und wieder die Hürdenläuferin Carolina Krafzik sehen.
Glaubt Ermentraut, dass in diesem Jahr noch Leichtathletik-Wettkämpfe stattfinden werden? „Bis zum Sommer sind alle Wettkämpfe abgesagt worden. Vielleicht gibt es ab September ja kleine Events. Mal sehen.“
Für Robert Geller, Vorsitzender des Leichtathletikkreises Pforzheim, gilt: „Jetzt bloß nicht Feuer frei. Man muss die Trainingseinheiten in Maßen organisieren.“ Mit den Vereinen ist Geller in Kontakt. Wettkämpfe in diesem Jahr kann er sich durchaus noch vorstellen. „Vielleicht geht ja was in der Nachsaison.“
Golf
Auch die Golfer freuen sich auf den „Startschuss“ am kommenden Montag. Heinz Briem, Gesellschafter von golfyouup und Greenkeeper beim Golfclub Pforzheim Karlshäuser Hof, hat die Anlage in Schuss gebracht. „Es könnte mal regnen“, meint der Rasenexperte nur. Ansonsten sei man auf die Sportler vorbereitet. Die Vorgaben lauten: Bis zu 120 Golfer dürfen am Tag auf die Anlage. Mehr als zwei Spieler pro Gruppe ist nicht erlaubt.
„Die Pläne sind fertig, die Trainer freuen sich aufs Einzeltraining mit ihren Schützlingen und haben sich ebenfalls gut vorbereitet“, weiß Heinz Briem und betont, dass der Spielbetrieb natürlich nur unter strengen Vorschriften über die Bühne gehen wird. „Es ist auf alle Fälle mal gut, dass die Sportler wieder auf die Anlage dürfen und etwas für die Gesundheit tun können“, so Briem.