Heimsheim
Enzkreis -  24.06.2019
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Tödliche Bedrohung in der Region: Dieser Pilz ist gefährlich für Bäume und Menschen

Enzkreis. In Hessen ist die tödliche Erkrankung bereits massiv ausgebrochen: Tausende von Ahornbäumen mussten gefällt werden. Sie wurden Opfer der Rußrindenkrankheit. Auch im Enzkreis beginnt der Pilz sein unheilvolles Werk. Das besondere Problem: Der aggressiv auftretende Befall tötet den Wirt nicht nur, er stellt auch eine doppelte Gefahr für den Menschen dar.

Damit sie nicht auf Wanderer stürzen, müssen befallene Exemplare aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Überdies kann der Pilz heftige allergische Reaktionen auslösen, wenn man seine Sporen einatmet. Forstmitarbeiter nähern sich betroffenen Bäumen daher nur mit Atemschutz. Das Fällen wird in der Regel nicht per Hand, sondern aus sicherer Entfernung mit einem Harvester vorgenommen. Die Redaktion sprach mit dem Pressesprecher des Enzkreis-Forstamts, Dominik Saladin.

Ausgelöst durch den Pilz Cryptomstroma corticale, einem Schwächeparasiten, führt die Krankheit über Jahre langsam zum Baumtod, wird die Erkrankung im Baumpflegeportal beschrieben. Macht sich der Pilz auch in der Region breit?

Ja. Allerdings erst seit Kurzem. Im Jahr 2017 habe ich mein Studium der Forstwissenschaften beendet. Ich kann mich nicht erinnern während des Studiums etwas über die Rußrindenkrankheit gehört zu haben. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Krankheit aus Nordamerika kommt und erst seit wenigen Jahren bei uns auftritt. Nachgewiesen wurde die Rußrindenkrankheit in Deutschland zum ersten Mal 2005, in Baden-Württemberg 2006.

Wo genau kommt der Pilz bei uns vor?

Nach dem heißen und trockenen Sommer des letzten Jahres ist die Pilzkrankheit im Nordosten des Enzkreises in einem Bestand an einzelnen Ahornen aufgetreten. Bislang aber nur sehr punktuell. Auch in anderen Teilen Baden-Württembergs gab es nach dem vergangenen Sommer Krankheitsfälle.

Experten sagen, die Erkrankung ist auch eine Folge von trockenen Sommern.

In der Tat. Die Rußrindenkrankheit ist eine typische Folge von außergewöhnlich langen und trockenen Sommern. Durch den Wassermangel sind die Bäume so geschwächt, dass der Pilz, der als so genannter Endophyt im Holz des Stammes lebt, ohne dass sich Symptome zeigen, im Holz ausbreiten und die Rinde zerstören kann. Weil unter der Rinde wichtige Nährstoffe transportiert werden, kann der Befall zum Absterben eines Baumes führen.

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Autor: Peter Marx