Trotz Lockerungen: Gastronomen aus der Region über Politik verärgert
Enzkreis/Königsbach-Stein. Wie viele Leute dürfen ab Montag wieder in den Restaurants in der Region zusammensitzen? Und wie kann der Abstand auf den Toiletten eingehalten werden? Zu ungenau seien die gesetzlichen Vorgaben zum Infektionsschutz formuliert, ärgert sich der Hotel- und Gaststättenverband in Pforzheim und Enzkreis (Dehoga). Hilfe erhoffen sich die Gastronomen vom FDP-Landtagsabgeordneten Erik Schweickert. Der will die Regierung zu schnellen Antworten bewegen. Die Zeit drängt – am Montag sollen die Gasthäuser wieder öffnen.
Eine der Fragen, die Schweickert auf den Nägeln brennt, ist: Ab wie vielen Personen gilt ein Restaurantbesuch als Veranstaltung? „Es muss klar definiert werden, wie mit Familien umgegangen wird“, fordert Schweickert: „Stichwort Vatertag.“ Unklar sei, ob nur die Kernfamilie zum Restaurantbesuch erlaubt sei oder ob Großeltern und weitere Verwandte mit dürften.
"Die Ämter bemühen sich sehr, alles verständlich zu machen, „aber vieles bleibt Kaffeesatzleserei."
Gastronom Frank Daudert
Auch Gastronom Frank Daudert steht regelmäßig dem Ordnungsamt auf den Füßen, um für sich und seine Kollegen in Pforzheim und Umkreis herauszufinden, was am Montag erlaubt ist – und was nicht. „Die Ämter bemühen sich sehr, alles verständlich zu machen“ sagt Daudert, „aber vieles bleibt Kaffeesatzleserei.“ Über Kurznachrichten gibt er die spärlichen Infos an 150 Kollegen in der Region weiter. Vor ihm liegt als dicker Stapel die vom Land im Eiltempo ausgegebene Verordnung – inklusive Bußgeldkatalog bei Nichteinhaltung. Viel mehr als die Strafen fürchten er und seine Kollegen aber einen schlechten Ruf, wenn „Hilfspolizisten“ mit dem Handy Verstöße an den Pranger stellen würden.
Obwohl die Restaurants die Türen wieder öffnen dürfen, was auch Schweickert explizit begrüßt, bleibt bei den Gastronomen ein fader Beigeschmack.
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