Heimsheim
Enzkreis -  05.11.2019
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VPE verschenkt Monatskarten an Umfrage-Gewinner - Erstmals fragt der Verbund die Kunden direkt nach ihrer Meinung

Enzkreis. Zu teuer, zu kompliziert, zu unfreundlich: Die Teilnehmer halten mit Kritik am ÖPNV in der Region nicht zurück, als Geschäftsführer Axel Hofsäß sie direkt nach ihrer Meinung fragt. Probleme, die der Pendler und die Mutter mit Kind beim täglichen Nutzen von Bus und Bahn teilen.

Alle fünf Jahre stellt der Verkehrsverbund Pforzheim/Enzkreis deshalb einen Nahverkehrsplan auf, der für künftige Verbesserungen sorgen soll. Dieses Jahr wurden dafür nicht nur um die 170 Institutionen wie Rathäuser, Behindertenverbände und Unternehmen befragt, sondern auch die Nutzer direkt. Per Online-Fragebogen wurden diese zur Meinungsäußerung aufgerufen. 1150 machten mit – zehn ausgelosten Gewinnern winkte jetzt als Preis ein kostenloses Monatsticket im Wert von 100 Euro für das ganze Verbundgebiet.

Im Gespräch stellt Hofsäß die Faktenlage klar: Der VPE ist ein kleiner Verbund in der Fläche, aber ein großer, was die Anzahl der Fahrten angeht. Angesprochen auf die hohen Fahrpreise in Pforzheim und Umgebung macht er deutlich: „Der Preis ist ein Politikum.“ Denn mit Subventionen, wie sie etwa mit den Beispielen Berlin oder Stuttgart angesprochen wurden, könne dieser reguliert werden. Außerdem brennt den Gewinnern das komplizierte Fahrscheinsystem zwischen den unterschiedlichen Verbünden unter den Nägeln. Dass manche Anschlusstickets unterwegs nur noch über das Handy gekauft werden könnten, würde vor allem ältere Fahrgäste überfordern. „Wir haben lange fast ausschließlich auf unsere Monats- und Jahreskartenkunden gesetzt“, gibt Hofsäß zu. „Jetzt wird auch der Gelegenheitsfahrer immer interessanter.“ Sicher ein Punkt, mit dem man auch mehr Leute weg vom Auto hin zum öffentlichen Nahverkehr bewegen könnte. Wenn das Personal stimmt: Denn auch über Unkenntnis und Unfreundlichkeit der Busfahrer ärgern sich die Fahrgäste. „Die Qualität nimmt ab“, antwortet Hofsäß. Eine Auswertung der Umfrage liegt noch nicht vor. Die erwartet Hofsäß erst im Frühjahr 2020.

Autor: Constantin Hegel