Heimsheim
Enzkreis -  03.01.2021
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Verkehrsminister wirbt für mehr Lärmschutz in der Region

Enzkreis/Kreis Calw. Der Verkehrslärm im Land könnte durch Flüsterasphalt, Tempolimits und Lärmschutzwände deutlich reduziert werden. Über dieses Untersuchungsergebnis informierte Verkehrsminister Winfried Hermann in einer Pressemitteilung. Wenn Kommunen solche Maßnahmen konsequent umsetzen, könnten beispielsweise im Enzkreis und im Kreis Calw insgesamt 2900 Lärmbetroffene ruhiger schlafen (siehe Grafik), so eine Studie des Fachbüros Lärmkontor in Hamburg. Bund, Land und Kommunen müssten ihre Anstrengungen für einen besseren Lärmschutz deshalb verstärken. Außerdem regt der Minister an, die Grenzwerte zu senken.

Wie Hermann mitteilt, seien an Hauptverkehrsstraßen außerhalb der Ballungsräume mehr als 100 000 Menschen im Land von nächtlichem Lärm mit Pegeln über 55 Dezibel betroffen. Nach der Studie, die das Ministerium in Auftrag gegeben hatte, könnte diese Zahl um zwei Drittel gesenkt werden. Konkret wurden die Auswirkungen von lärmmindernden Belägen und Tempo 30 im Ort berechnet – überall dort, wo der nächtliche Pegel mehr als 55 Dezibel betrug. Ab dieser Grenze können im Land Lärmsanierungsmaßnahmen erfolgen. Ergebnis: In ganz Baden-Württemberg könnten mehr als 73 000 Menschen, die entlang von lauten Hauptverkehrsstraßen wohnen, entlastet werden.

Das Ministerium weist jedoch darauf hin, dass die Umsetzung der Maßnahmen im Einzelfall schwierig werden könnte: verkehrsrechtliche, bautechnische oder finanzielle Gründe könnten dagegen stehen. Dennoch habe sich gezeigt, dass es mit der Lärmaktionsplanung und der Lärmsanierung gute Rahmenbedingungen gebe. Die solle man im Interesse der lärmbetroffenen Anwohner ausschöpfen.

Der Minister ermutigt die Kommunen deshalb ausdrücklich, Lärmaktionspläne zu nutzen. Bei Tempolimits aus Lärmschutzgründen hätten die Gemeinden das Heft des Handelns in der Hand. Beim Flüsterasphalt seien die Erfahrungen positiv und oftmals gebe es keine bedeutenden Mehrkosten.

Autor: pm