Was tun bei Wasserknappheit? Das sind die Notfallpläne der Gemeinden und Verbände
Enzkreis. Der Regen kommt. Und die Gewässer in der Region brauchen den Niederschlag dringend. Denn zahlreiche Flüsse und Bäche führen laut der Hochwasserzentrale Baden-Württemberg zu wenig Wasser – auch die im Enzkreis, wie Axel Frey, Chef des Umweltamts im Landratsamt sagt.
Sollten die Wolkenbrüche in den kommenden Tagen nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein bleiben, denkt die Behörde gar darüber nach, die Wasserentnahme aus oberirdischen Gewässern zu beschränken. Laut PZ-Information könnte dies bis Mitte Oktober gelten. Dagegen läuft die Versorgung mit Trinkwasser trotz monatelanger Trockenheit problemlos. Dennoch sind Wasserversorger und Gemeinden in der Region auf der Suche nach neuen Quellen und auch Notfallpläne liegen mancherorts bereit.
Zweites Standbein
In Ötisheim kommt das Wasser beispielsweise aus drei eigenen Tiefbrunnen. „Da die Grundwasserpegel in den vergangenen Jahren stark schwanken und auch schon gesunken sind, gibt es jedoch Überlegungen, ob ein weiterer Brunnen gebohrt werden oder ob ein Anschluss an die Bodenseewasserversorgung errichtet werden soll“, teilt Bürgermeister Werner Henle mit. Falls die Leitungen gänzlich leer bleiben sollten, könne man kurzfristig zwei weitere Brunnen anzapfen und das begehrte Nass auch über eine Notverbindung aus Mühlacker beziehen.
Dabei investieren die dortigen Stadtwerke seit Jahren selbst, um im Notfall autark vom Bodenseewasser zu sein. Damit ist man in der Senderstadt nicht allein. Neulingen möchte laut Bürgermeister Michael Schmidt im Zuge eines umfassenden Krisenmanagements ebenfalls die Erschließung eigener Quellen prüfen. Und Kieselbronn will – wie Mitte der 1980er-Jahre vereinbart – eine Notleitung an das Versorgungsnetz der Stadtwerke Pforzheim. In Illingen fließt aus dem Hahn bereits zu einem Drittel Wasser aus eigenen Quellen, während der Rest aus dem Bodensee kommt. In Niefern-Öschelbronn wird selbes Mischungsverhältnis nach einer Umstellung ab September sprudeln, so Ortsbaumeister Franz-Josef Müller.
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