„Wegtreten“: Soldaten ziehen aus dem Gesundheitsamt in Pforzheim ab
Pforzheim/Enzkreis. Vier Wochen lang haben vier Sanitäter der Bundeswehr die Hygiene in Asyl- und Arbeiterunterkünften in der Region kontrolliert. Jetzt werden sie wieder abgezogen - und nehmen positive Rückmeldungen von Passanten aus Pforzheim mit in die Kasernen.
Lockerungen der Corona-Maßnahmen, der Virus-Ausbruch bei der Firma Müller Fleisch und ein Hilferuf nach mehr Personal aus dem Gesundheitsamt. Das hat dazu geführt, dass die Bundeswehr vier Sanitäter nach Pforzheim schickte, die der Behörde vier Wochen lang unter die Arme gegriffen und Hygienevorschriften in den Sammelunterkünften überprüft haben. Jetzt ist ihr Einsatz vorbei – und die Soldaten nehmen positive Rückmeldungen von Pforzheimer Passanten mit nach Hause.
Ungewöhnlich sei es schon für die Menschen, wenn er und seine Kameraden in Uniform durch die Straßen laufen, sagt der Sanitäter Christopher Hutson. „Wir wurden oft von Passanten angesprochen und gefragt, warum wir hier sind“, so Hutson: „Die Leute haben aber immer positiv reagiert.“ Gleiches habe für die meist ausländischen Bewohner in den 40 Asylunterkünften und zwölf Arbeiterunterkünften in Pforzheim und der Region gegolten, die die Soldaten in den vier Wochen auf das Einhalten der Hygienemaßnahmen kontrolliert haben.
Das liege auch daran, dass die Soldaten nie allein, sondern immer mit Vertretern des Gesundheitsamts vor Ort waren – „und das selbstverständlich unbewaffnet“, wie Oberstleutnant Markus Kirchenbauer, Leiter der Informationsarbeit beim Landeskommando der Bundeswehr in Baden-Württemberg, betont: „Wenn nur uniformierte Soldaten auftauchen würden, kann das schon ein gewisses Bild vermitteln.“
Weil die Sanitäter hier aber nur als „helfende Hände“ dem Gesundheitsamt gedient hätten, hätten sie keine hoheitlichen Befugnisse. Das bedeutet: „Sie haben die gleichen Rechte und Pflichten wie jeder Zivilbürger“, sagt Kirchenbauer.
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