Bezirkspokal: Phönix Lomersheim feiert Torfestival gegen SV Illingen
Illingen. Sich eine Eintrittskarte sichern zu müssen, um eine Fußballmannschaft kicken zu sehen, ist durchaus nichts Ungewöhnliches. Dennoch klingt dies mehr nach Profisport als nach einem Bezirkspokalspiel. Doch auch auf den lokalen Fußballplätzen hat Corona so manches verändert. Während die Fans in den letzten Bundesliga-Partien der abgelaufenen Saison draußen bleiben mussten, durften genau 100 Zuschauer das Viertelfinalspiel des Bezirkspokals Enz/Murr zwischen dem SV Illingen und dem TSV Phönix Lomersheim live am Spielfeldrand verfolgen. Unter Beachtung des Illinger Hygienekonzepts sicherten sich die Gäste aus dem benachbarten Lomersheim mit einem starken Auftritt und einem deutlichen 6:1-Derbysieg den Platz im Halbfinale.
Beim ersten Pflichtspiel nach der erzwungenen Pause brachte Sven Ebert die Gäste bereits nach zehn Minuten in Führung. Durchaus glücklich wurde Eberts Freistoß durch einen Illinger Verteidiger abgefälscht und landete im rechten Toreck. Zwar hatten die Lomersheimer mehr vom Spiel, doch auch Illingen hatte ein Wörtchen mitzureden. SVI-Kicker Sasa Tesanovic setzte sich auf der linken Seite stark durch und legte quer auf Tim Scheuermann, der den Ball zum 1:1 einschob. Doch nach einer Trinkpause nach gut 20 Minuten zeigte die Illinger Konzentration erste Risse. Bei einer zunächst geklärten Aktion bekam der SVI den Ball nicht weg und Phönix-Kapitän Michael Dorn (27.) brachte mit einem Distanzschuss den Gast wieder in Führung.
Keine fünf Minuten später klingelte es wieder im SVI-Kasten: Neuzugang und Ex-Illinger Chris Keller (30.) nahm eine Flanke von Lukas Buck dankend auf und zimmerte den Ball zum 3:1 ins Tor. Noch vor der Pause war es abermals Keller, der mit einer Flanke Oliver Lochmüller (43.) bediente. Im zweiten Durchgang sah Illingens neuer Coach Sedat Yilmaz, der selbst zuvor als Trainer acht Jahre in der Kreisliga A 3 tätig war, vereinzelte gute Aktionen seiner Mannschaft. Doch auch der zweite Durchgang ging an die Lomersheimer: Yaya Youssouf legte ab auf Eros Schembri (78.), der mit einem satten Distanzschuss auf 5:1 erhöhte. Den Schlusspunkt setzte schließlich Lukas Buck (88.), der nach Zuspiel von Schembri elegant den Ball zum 6:1-Endstand einschob.
Für Lomersheims Vertretungscoach und neuen Trainer der zweiten Mannschaft Bernd Common ein gelungenes Debüt: „Der Sieg war in der höhe verdient. Wir hatten einfach die besseren Spielanlagen.“ Common, der in der Fußballregion kein Unbekannter ist, betonte zudem: „Es war einfach schön, mal wieder Fußball zu spielen.“ Weniger Grund zur Freude hatte sein Gegenüber Sedat Yilmaz. Zwar stempelte er das Duell mit dem Bezirksligisten eher als „Testspiel“ ab, stellte jedoch klar: „Bis zum ersten Punktspiel müssen wir noch viel arbeiten.“