Gewaltiger Aufwand, fette Beute: Metalldiebe stehlen in Illingen 50 Tonnen Edelstahlplatten - Wie wurde das Diebesgut abtransportiert?
Illingen. Immer wieder machen in der Region Meldungen von Metalldieben die Runde. Mal werden Messingstangen für Drehautomaten oder Kupferrohre von Rohbauten, komplette kupferne Verkleidungen von abseits stehenden Zweckbauten, diverse Bronzeelemente von Gräbern oder Fässer mit Buntmetallabfällen gestohlen. Doch was zwischen dem 16. Juli und dem 4. August in Illingen geschehen ist, sprengt die üblichen Dimensionen. Aus einer Firma mit Lagerhalle an der Luigstraße wurden 50 Tonnen Edelstahllplatten entwendet.

Die Täter verschafften sich in dem rund zweieinhalbwöchigen Zeitraum Zugang in die Lagerhalle. Dort entwendeten sie die Platten aus dem hinteren Bereich des weitläufigen Gebäudes und flüchteten danach unerkannt.
Was so einfach klingt, erfordert einen enormen Arbeits- und Transportaufwand. So müssen die 50 Tonnen Diebesgut erst einmal durch die Lagerhalle bewegt und dann verladen werden. Dafür wurden wahrscheinlich vor Ort aufgefundene Transportmaschinen benutzt. Aber das muss die Einbrecher viel Zeit gekostet haben.
Eine zentrale Frage ist auch, wie die gewaltige Menge an Edelstahlplatten vom Tatort weggebracht wurde. Der Polizei liegen noch keine konkreten Hinweise vor. Es müssen jedoch wohl mehrere Fahrzeuge mit ausreichend Laderaum gewesen sein, was auf eine gut organisierte Bande mit entsprechenden Transportmöglichkeiten schließen lassen könnte. Oder die Diebe waren so dreist und haben die Lagerhalle gleich mehrmals angefahren, was allerdings die Gefahr einer Entdeckung erhöht hätte. So kann zum Beispiel ein großer 40-Tonner-Sattelschlepper abzüglich eines angenommenen Eigengewichts von 13 Tonnen nur 27 Tonnen zuladen. Zum Vergleich: Ein 7,5-Tonnen-Lkw kann meistens nur zwei bis drei Tonnen auf die Ladefläche packen.
Dass sich der Arbeitsaufwand der Täter – zumindest vorläufig – gelohnt haben könnte, verdeutlicht die Summe des Diebstahlschadens, der laut Polizei im sechsstelligen Bereich liegt. Die Polizei bittet Zeugen und Hinweisgeber, sich unter Telefon (07041) 96930 beim Polizeirevier Mühlacker zu melden.