Illingen -  25.06.2021
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Schulterschluss gegen Reisekritik: Fahrt nach Italien hat in Illingen hohe Wellen geschlagen

Illingen. Jüngst wurde Bürgermeister Harald Eiberger im Illinger Gemeinderat scharf dafür kritisiert, dass er mit einer kleinen Vereinsabordnung kurzfristig Ende Mai für ein außergewöhnliches gemeinsames Zuschussprojekt von Illingen und seiner italienischen Partnerstadt Castelnovo ´ne Monti in die italienische Partnerstadt gereist ist. Gegen diese Kritik wehrten sich nun bei einem Pressetermin die Illinger Projektteilnehmer Natalie Wöhr, Dieter Wolf und Rudolf Krauth vom Illinger Partnerschaftsverein, Reimund Scheytt (Musikverein), Jugendreferentin Anna-Sophie Schär, vom Angelsportverein Michael Fürderer und Hedwig Ramstein, vom Sportverein Klaus Fischer und Doris Müllner, Dolmetscher Giuseppe Spampinato und von der Illinger Gemeinde Bürgermeister Harald Eiberger und Nadine Lengle. Denn der Hintergrund zu der kurzfristig anberaumten Reise vom 27. bis zum 29. Mai war die Tatsache, dass von Bürgermeister Harald Eiberger und seinem italienischen Pendant, dem stellvertretenden Bürgermeister von Castelnovo ne‘ Monti, Emanuele Ferrari, die Original-Unterschriften für den gemeinsamen Antrag geleistet werden mussten. Dessen Abgabeschluss war der 31. Mai beim jeweiligen Auswärtigen Amt in Berlin und in Rom.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella wollen solche zukunftsorientierten kommunalen Partnerschaften, wie sie zwischen der Gemeinde Illingen und Castelnovo ne‘ Monti seit 2003 gepflegt werden, durch die Verleihung eines Preises stärken, der 90 Prozent Zuschuss zu gemeinsamen Projekten beinhaltet. Schon vor der Reise war unter Hochdruck an dem Antrag gearbeitet worden.

Denn am 23. März hatte Bürgermeister Eiberger die Illinger Vereine und Institutionen über diese neue Förderungsmöglichkeit informiert. „Die Ausschreibung passt zu unserem Programm, da machen wir mit“, war Doris Müller vom SVI sofort begeistert. Zahlreiche Videokonferenzen mit den italienischen Teilnehmern und den Projektpartnern wurden von März bis Mai abgehalten. „Der Preis ist insgesamt mit 200.000 Euro dotiert“, erläuterte Bürgermeister Eiberger. Nur vier Städte und Gemeinde würden ausgewählt, zwei kleine und mittelgroße Kommunen (bis zu 40.000 Einwohner) und zwei größere Kommunen (ab 40.000 Einwohner). Das Programm haben die Illinger mit „Europäische Ureinwohner – digitale Brücken zwischen europäischen Generationen“ überschrieben. Vorgesehen sind unter anderem ein Online-Projekt mit Jugendlichen (World Café), die Aufnahme von Podcasts durch Jugendliche und viertägige Besuche in den Partnergemeinden. Überdies soll in Castelnovo ´ne Monti eine Grünfläche mit Erinnerungsbäumen an die Covid-19-Opfer angelegt werden. Zur Zielgruppe des gemeinsamen Antrags gehören auch Jugendliche bis 30 Jahre, um die Städtepartnerschaft zu festigen. Die Entscheidung, ob Illingen mit seinem Programm punktet, fällt am 17. September.

„Das soll kein Strohfeuer sein“, erläuterte Eiberger. Denn auch wenn es die Zuschüsse nicht gebe, sollen die Projekte trotzdem durchgeführt werden.

Autor: Ilona Prokoph