Illingen -  06.12.2019
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Sportvergleich zwischen Illingen und Castelnovo ne’ Monti soll Partnerschaft stärken

Illingen. Illingen und Castelnovo ne’ Monti wollen ihre Partnerschaft intensivieren, daher soll es in knapp einem halben Jahr einen sportlichen Austausch geben. Zur Vorbereitung war Bürgermeister Harald Eiberger vor gut zwei Monaten mit einer Delegation in Italien. Bereits seit 16 Jahren besteht die Verbindung. Die Initiative sei von der Gemeinde ausgegangen, nun machten sich auf beiden Seiten die Vereine daran, die genaue Planung vorzunehmen, sagt Christian Gruica, Fußball-Abteilungsleiter des SV Illingen. Doris Müllner von der SVI-Sportvorstandschaft hat allerdings auch schon interessiert festgestellt, dass die Partnergemeinde so etwas wie einen Manager für sportliche Belange hat.

„Die haben viel bessere Konzepte“, sagt Gruica im Hinblick auf die Nachwuchsförderung im Fußball. Die Reise zu Vergleichswettkämpfen könnte auf jeden Fall dazu dienen, den Horizont zu erweitern, unter anderem eben organisatorische Unterschiede aufzeigen.

Der kulturelle Aspekt solle auch nicht ausgespart werden, sagt Karl-Heinz Wöhr von der Jugendabteilung. Ex-Torhüter „Charly“ Wöhr ist einer, dem Gedankenspiele nicht genug sind. Entscheidend sei, was passiere. Was möglich ist, muss sich erst noch zeigen – aus mehr als einem triftigen Grund: „Es ist nicht so einfach: 800 Kilometer Entfernung für vier Tage – da muss man erst einmal genug Begeisterte finden“, verdeutlicht Wöhr.

Mehrere Spiele oder mehr Spaß?

Die Idee ist, dass die C-Jugend nach Castelnovo fährt und dort idealerweise nicht nur ein Freundschaftsspiel absolviert, sondern ein kleines Turnier spielt. Die Jungs der Jahrgänge 2005 und 2006 seien in der Lage auch ohne Eltern zu reisen und seien wohl auch ganz gerne mal ein paar Tage von zu Hause weg. Zudem betont Abteilungs-Chef Gruica; „Dass wir sie herausgesucht haben, liegt auch am tollen Zusammenhalt.“ Völlig frei entscheiden können die jungen Kicker aber natürlich nicht. So müssen die SVI-Vertreter warten, ob in den nächsten Wochen, wie erhofft viele positive Rückmeldungen von den Eltern kommen.

Die Kosten dürften bei 100, 150 Euro liegen, meint Gruica. „Die Busfahrt ist das Teuerste.“ Unterkommen sollen die Jugendlichen in einem „Pfarrheim“, einer Art Jugendherberge.

Fährt die C-Jugend nicht komplett, würde der SVI versuchen, noch Spieler anderer Jahrgänge zu gewinnnen. Und zeichnet sich ab, dass nicht elf gegen elf gespielt werden kann, stelle man eben auf neun gegen neun um, sagt Wöhr, oder es werde komplett improvisiert. Ein „Flecken-Wettkampf“ wäre aus seiner Sicht auch reizvoll. Gemeint ist ein lustiger Vergleich, etwa in der Art eines Biathlons. Neben 20 Fußballern sollen 14 Mitglieder des Tischtennisvereins und je fünf Vertreter des Tennisclubs und des Angelsportvereins einen Bus füllen, sagt Doris Müllner. Sie vermag ebenfalls noch nicht zu sagen, wie die Wettkampfgestaltung letztlich aussieht. Und auch sie hat bereits die Erfahrung gemacht, dass es einige Faktoren gibt, die die Umsetzung der Idee eher schwierig machen. So hat der SVI ja mehr Abteilungen, „elf auf dem Papier“, doch nicht alle kamen infrage oder bekundeten überhaupt Interesse.

„Eine coole Idee“, sagt Marcel Ihle, Vorsitzender und aktiver Spieler des des Tennisclubs zu der Initiative. Doch auch er registrierte eine eher verhaltene Resonanz.

Auch wenn sehr viele Details noch offen sind, im Frühsommer 2020 soll ein Illinger Sportlerbus die Provinz Reggio Emilia ansteuern. Die Reise in die Partnergemeinde ist vom 21. Mai (christi Himmefahrt) bis zum 24. Mai vorgesehen. Auch eine Delegation der Gemeinschaftsschule Illingen-Maulbronn hat den Termin im Visier. „Ich freue mich zusammen mit Kollege Enrico Bini, dass der Fachaustausch weitere Früchte trägt. Erstmals überhaupt fahren mehrere Vereine zusammen zu unseren italienischen Freunden“, sagt Illingens Bürgermeister Eiberger.

Auf einen Gegenbesuch 2021 hofft unter anderem Illingens Fußball-Jugendleiter Alexander Köppl. So mühsam die Planung ist, ein sportlicher Austausch soll künftig regelmäßig erfolgen.

Autor: Ralf Kohler