Auf der anderen Seite Klapfenhardts: Gutachten in Ispringen vorgestellt
Ispringen. 16-mal ist der Nabu-Naturschutzwart für Stadt und Enzkreis Gerhard Vögele durch den Klapfenhardt-Wald zwischen Pforzheim und Ispringen gestreift und hat Pflanzen- und Vogelarten erfasst, die er dort sehen oder hören konnte. Daraus ist in Zusammenarbeit mit dem Biologen Bernhard Landmesser ein Gutachten entstanden, das bei den Nachbarn in Pforzheim bereits hellhörig gemacht hat (die PZ berichtete). Vor rund 100 Interessierten stellte Vögele sein Gutachten am Dienstagabend auf Einladung der Liste Mensch und Umwelt Ispringen sowie dem Bündnis 90/Die Grünen in Ispringen vor.
Vögele erläuterte die Kernpunkte des Gutachtens. Vor allem die Entdeckung von Rotmilan, Waldlaubsänger, Mittel- und Schwarzspecht sowie bundesweit geschützter Orchideenarten seien die Basis für eine Forderung an die Stadt, vom Standort Klapfenhardt für ein Gewerbegebiet Abstand zu nehmen. Die Hoffnung des Naturschützers ruht zudem auf einem möglichen Vorkommen der nach der FFH-Richtlinie geschützten Fledermausart Großes Mausohr.
Er als Pforzheimer wisse zwar: „Die Stadt braucht ganz dringend Gewerbeflächen, das ist gar keine Frage. Noch bleibt abzuwarten, was die Gutachten ergeben, die die Stadt zu Klapfenhardt und Ochsenwäldle in Auftrag gegeben hat. Vögele sprach auch weitere Hürden an, wie den Waldausgleich, die Änderung des Flächennutzungsplans durch den Nachbarschaftsverband sowie die Änderung des Regionalplans durch den Regionalverband.
Die Liste Mensch und Umwelt sowie die Bündnis-Grünen in Stadt und Kreis hätten sich „von Anfang an gegen die absurde Idee gestellt“, Klapfenhardt als Gewerbegebiet zu entwickeln, hatte Elisabeth Vogt, Grünen-Fraktionssprecherin im Kreistag, bereits eingangs klargestellt: „Dieses Gutachten hat uns in unserer ablehnenden Haltung bestärkt.“ Wie der Abend selbst: „Sie können sicher sein, wir Ispringer bleiben dran“, sagte Vogt abschließend.
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