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Ispringen -  08.12.2017
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Holz aus der Region wird hoch geschätzt

Enzkreis/Ispringen. Zwischen den Holzakteuren läuft es im Enzkreis prima. Wenn es nur nicht den Ausblick auf den ungewissen Ausgang des Kartellverfahrens gäbe.

Gab es in der Region bis in die 1980er-Jahre hinein noch rund 20 Sägewerke, ist das auf Laubhölzer ausgerichtete Unternehmen von Christian Grafmüller, die Karl Wöhr GmbH aus Friolzheim, heutzutage das einzige große Sägewerk im Enzkreis. Gleichwohl ist die Firma nicht als Riese aus dem Strukturwandel hervorgegangen. Mit einem Jahresbedarf von 25 000 Festmetern Holz ist Wöhr im mittleren Betriebsgrößensegment angesiedelt. Zum Vergleich: Ein Großunternehmen, das ebenfalls im Enzkreis als Holzaufkäufer auftritt, die Pollmeier Massivholz GmbH aus dem thüringischen Creuzburg, verarbeitet 500 000 Festmeter im Jahr.

Grafmüller schätzt den direkten Draht zu den beiden Holzverkäufern im Enzkreis. Für das Holz aus dem Staatswald ist Björn Renz vom Forstamt zuständig, ausgegliedert worden ist aufgrund des laufenden Kartellverfahrens bereits 2015 das Holz aus Privat- und Gemeindewäldern. Dieser Part obliegt der unter der Regie der Kreiskämmerei betriebenen Kommunalen Holzverkaufsstelle von Konrad von Wedel. Grafmüller hofft, dass nach Abschluss des nun beim BGH angesiedelten Kartellverfahrens die Strukturen für die Holzeinkäufer nicht unübersichtlicher werden. Eine Vielzahl kleiner Anbieter, gar eine Atomisierung der seitherigen Strukturen, würden für ihn als Einkäufer keine Vorteile bringen. Im Gegenteil. Der Markt werde unübersichtlich, das Ankaufsverfahren drohe zu umständlich zu werden. Und schon jetzt müsse man in der Branche genau rechnen.

Gerne bezieht der Inhaber des Friolzheimer Unternehmens, der von den Verkäufern gerne als „unser örtlicher Säger“ charakterisiert wird, sein Material aus den Wäldern des Enzkreises. Regionalisierung ist für den Unternehmer nicht nur eine Frage nachhaltiger Strukturen, sondern ganz einfach auch eine Preisfrage. Der Holztransport mache einen Anteil von bis zu 20 Prozent an den Gesamtkosten aus. Mehr lesen Sie am Samstag in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.

Autor: Peter Marx