KSV Ispringen in der DRL: Holprig geht es Richtung Zielgerade
Ispringen. Die Deutsche Ringerliga ist in die Hauptrunde gestartet. Der KSV Ispringen hat am Wochenende zwei Heimwettkämpfe.
Etwas holprig kommt die aktuelle Saison in der Deutschen Ringerliga (DRL) daher. Der neue Wettkampfmodus mit Vorrunde und Hauptrunde wirkte von Anfang an unübersichtlich und war auch der Tatsache geschuldet, dass Neueinsteiger Saitiev Eupen zunächst nur einige wenige Wettkämpfe und keine komplette Runde bestreiten wollte. Der nicht einkalkulierte Ausstieg des amtierenden Meisters VfK Schifferstadt kam dann erschwerend hinzu. Die Pfälzer stellten den Wettkampfbetrieb nach der Vorrunde wegen finanzieller Probleme ein. Jetzt biegt die Liga mit der Hauptrunde auf ihre Zielgerade ein.
Am Wochenende ist auch der KSV Ispringen wieder gefordert. Das Team aus dem Enzkreis hatte in der Vorrunde mit drei Siegen und einer Niederlage ihre Dreiergruppe gewonnen. Die 2:2 Punkte aus den beiden Kämpfen gegen den ASV Nendingen hat das KSV-Team von Trainer Alexander Leipold mitgenommen. Jetzt geht es in der Hauptrunde noch gegen Germania Weingarten (6:0) und den KAV Eisleben (0:4). Beide Teams sind am Wochenende in der Fest- und Sporthalle in Ispringen zu Gast. Zunächst geht es am Samstag (20.00 Uhr) gegen Weingarten, Eisleben ist dann am Sonntag (15.00 Uhr) Gegner auf der Matte. Die Rückkämpfe sind am 30. November (Eisleben) und 7. Dezember (Weingarten). Im Januar geht es dann in den Finals um den Titel.
Koch: Viele Fäden in der Hand
Werner Koch ist der Mann, der in der DRL viele Fäden in der Hand hält. Er ist nicht nur Chef beim KSV Ispringen, sondern auch Präsident und Top-Sponsor der Liga. „Ich versuche, das Ding am Laufen zu halten“, sagt er. Dass der KAV Eisleben, der wirtschaftlich auch nicht auf Rosen gebettet ist, in der Hauptrunde nun weiter mitmischen kann, geht auch auf Kochs Unterstützung zurück. Der Ispringer Unternehmen will davon aber kein großes Aufheben machen. „Ich helfe ein bisschen“, sagt er.
Wie die Ispringer Mannschaft am Samstag und Sonntag besetzt ist, darüber schweigt sich Koch – natürlich – aus. „Der Gegner soll sich ja nicht auf uns einstellen können“, sagt der Vereinspräsident. Er verspricht aber, die Mannschaft so stark wie möglich zu machen. Schließlich wolle man keine unliebsame Überraschung erleben. „Und wir wollen den Grundstein für den Rest der Runde legen“, so Koch.
Weingarten gilt als Topfavorit
Zugleich gilt es abzuwarten, wie stark die Gegner aus Weingarten und Eisleben ihre Teams aufrüsten. Weingarten hatte die Hauptrunde kürzlich mit einem 17:13-Erfolg gegen Nendingen eröffnet. Dabei sahen die Zuschauer ein bis zur letzten Sekunde spannendes Duell. 13:13 stand es nach neun Kämpfen, als Weingartens Mago Kadimagomedov seinen Kontrahenten Gadzhimurad Omarov vom ASV Nendingen in der Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm Freistil im zehnten Duell mit einer entwaffnenden Aktion auf die Schulter legte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Nendinger nach Punkten geführt, der ASV stand also kurz vor dem Gewinn des Kampfabends.
So aber geht Weingarten nun als Topfavorit auf Rang eins der Hauptrunde in die nächsten Kämpfe. Man darf gespannt sein, ob Ispringen den mittelbadischen Rivalen noch abfangen kann.
Die Kämpfe der Deutschen Ringerliga
Seit ihrer Gründung vor drei Jahren hat die Deutsche Ringerliga viele Kämpfe ausgefochten. Immer wieder geht es vor Gericht gegen den Deutschen Ringer-Bund (DRB), dem der selbstständige Ligabetrieb ein Dorn im Auge ist. Der DRB und auch der Weltverband UWW haben bevorzugt versucht, Kämpfer aus aller Herren Länder mit der Androhung von Sperren von Einsätzen in der DRL abzuhalten. Immer wieder hat die Liga vor Gericht recht bekommen, immer wieder hat der DRB mit neuen juristischen Finessen geantwortet. Und immer wieder scheuen Sportler angesichts der juristischen Auseinandersetzungen das Risiko.
Mit Saitiev Eupen, einem Verein aus einer deutschsprachigen Ecke in Belgien, hat die DRL vor dieser Saison einen sechsten Verein zumindest in Teilzeit dazubekommen. Zum Überleben wird die Liga aber dauerhaft mehr Mitglieder anwerben müssen. Der kurzfristige Ausstieg des Traditionsvereins Schifferstadt war ein Rückschlag, auch wenn Liga-Präsident Werner Koch versichert: „Der VfK ist in der kommenden Saison wieder dabei.“ Wichtig wäre, dass sich weitere Mitglieder für die DRL finden lassen. Auch hier ist Koch optimistisch und spricht von aussichtsreichen Gesprächen mit zwei Vereinen. Das aber war auch in den vergangenen Jahren immer wieder zu hören, ohne dass dann letztlich auch Vollzug gemeldet werden konnte.