Ispringen
Ispringen -  28.05.2019
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

„Riesenskandal“: Ispringens Trainer sauer wegen Wiederholungsspiel vor Meisterschaftsfinale

Pforzheim/Ispringen. Michael Cycon ist kaum noch zu halten. „Das ist ein Riesenskandal. Eine Frechheit. Ich bin fassungslos.“ Grund für den Ärger des Spielertrainers vom Fußball-Kreisligisten 1. FC Ispringen: Am Vatertag wird die Partie SV Büchenbronn gegen GU-Türkischer SV Pforzheim, die am 28. April 2:1 für die GU endete, wiederholt, da der Schiedsrichter in diesem Spiel einen Regelverstoß begangen hat. Dies entschied das Sportgericht des Badischen Fußballverbandes nach dem Protest des SV Büchenbronn.

Bitter für Ispringen

Holt Büchenbronn im Wiederholungsspiel mindestens einen Punkt, ist der SV Meister, Ispringen als Tabellenzweiter hat damit am letzten Spieltag am Sonntag keine Chance mehr auf Platz eins.

Warum kommt es zum Wiederholungsspiel?

In der Partie am 28. April hatte der Schiedsrichter GU-Spielertrainer Bilal Yildiz Mitte der ersten Halbzeit aus dem Innenraum verwiesen. In der Schlussphase des Spiels wechselte sich Yildiz aber ein. Die GU-Verantwortlichen versicherten sich vorher, ob dies ginge. Der Schiedsrichter gab sein Okay. Nach der Niederlage legten die Büchenbronner aber Protest ein. Dem nun fast vier Wochen später stattgegeben wurde.

Das bringt Ispringens Trainer Cycon auf die Palme. „Es kann nicht sein, das dieses Spiel bei DER Tabellenkonstellation und drei Tage vor dem Saisonfinale, in dem es noch um etwas geht, stattfindet. Unser ausgefallenes Spiel gegen Wildbad durfte nicht in der Woche vor dem letzten Spieltag ausgetragen werden, aber bei den Büchenbronnern geht’s. Da wird mit zweierlei Maß gemessen – eine Unverschämtheit.“

Mit Berufung erfolgreich

Cycon wundert sich außerdem, dass dem Protest nun doch stattgegeben wurde, da angeblich der erste Einspruch vom Sportgericht abgelehnt wurde. Dem ist laut Staffelleiter Thomas Distel auch so. Und auch der Badische Fußballverband (BFV) bestätigte das gegenüber der PZ. Der erste Einspruch wurde vom Kreissportgericht abgelehnt, daraufhin legte Büchenbronn beim Verbandsgericht Berufung ein, mit der der Sportverein dann Erfolg hatte. Klar, dass der Verein in dieser Angelegenheit auf das Fachwissen seines Spielers Hjalmar Fuchs, der Rechtsanwalt ist und der Bruder von Holger Fuchs vom FC Nöttingen, zurückgriff.

Das Urteil

Im Urteil heißt es, dass ein Innenraumverweis wie eine Rote Karte wirkt. Der Schiedsrichter habe also falsch gehandelt. Im Spielberichtsbogen habe der Referee allerdings nichts von dem ganzen Vorfall vermerkt, teilte der BFV mit. Das Verbandsgericht musste somit in den vergangenen Tagen viele Zeugen hören, deshalb ging das Urteil erst am Montag raus.

Aufholjagd

Für die Ispringer ist die ganze Geschichte sehr ärgerlich: „Wir haben eine Riesen-Aufholjagd gestartet, elf Punkte Rückstand gutgemacht, hofften, am letzten Spieltag vielleicht noch Meister werden zu können, jetzt kann am Donnerstag schon alles für die Katz sein. Mir tut es für die Mannschaft leid. Und irgendwie hat das Ganze ein Geschmäckle“, sagt Ispringens Trainer Cycon.

Rechenspiele vor der Meisterfeier

Wolfgang Hochmuth kann den Ispringer Ärger verstehen: „Klar sind die jetzt angefressen. Aber wir können ja auch nichts dafür wenn der Schiedsrichter nicht regelkonform entscheidet“, so der Büchenbronner Spielleiter. Sein Team kann nun am Donnerstag im Heimspiel (Anpfiff um 15 Uhr) endgültig den Titel eintüten. „Das wollen wir schon seit drei Wochen“, so Hochmuth. Die Ispringer hingegen müssen der GU die Daumen drücken, damit man am letzten Spieltag vielleicht doch noch eine Minimal-Chance auf die Meisterschaft hat. Platz zwei haben die Cycon-Jungs auf jeden Fall schon sicher – er bedeutet die Relegation zur Landesliga.

Autor: Dominique Jahn