Kämpfelbach
Kämpfelbach -  13.04.2018
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Alter Ersinger Treff „an der Eich“ einst ein Platz für Liebespaare

Kämpfelbach-Ersingen. An der Ersinger Ortseinfahrt aus Richtung Ispringen ist rechts am Fuß des Waldhanges der Sommerhälde ein Rondell aus gemauerten Natursteinen mit Plattform zu sehen. Das ist der Rest des uralten Ersinger Treffpunktes „an der Eich“. Sascha Fuchs, von Beruf Zimmermann und heute Mitarbeiter des Gemeindebauhofes, machte sich seit längerer Zeit Gedanken darüber wie, so sagte er, „dem sinnentleerten Steinpodest wieder seine Seele zurückgegeben werden kann“. Fuchs konnte Ende 2017 zunächst Jürgen Stepper, dann auch Harald Wolf vom Verein für Heimatpflege und Kultur zur Unterstützung seines Vorhabens gewinnen.

Jetzt waren die drei Planer zusammen mit Bürgermeister Udo Kleiner vor Ort, um abzuklären, was vor einer „Wiederbelebung“ des Eichentreffs auf dem nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglichen Areal alles herzurichten ist.

Sascha Fuchs plant, auf dem Steinrondell wieder einen Freisitz in einer Fachwerkkonstruktion zu errichten. Das Dach soll mit alten Ziegeln von einer Abbruchscheune eingedeckt werden. Der neue Freisitz wird sich von seinem historischen Vorbild unterscheiden müssen, weil etwas ganz entscheidendes fehlt, nämlich die riesige alte Eiche, die dem Treff einst seinen Namen gab. An ihr war der um das Jahr 1949 aus geschwungenen Rundhölzern errichtete Vorgängerbau mit einem Eisenring befestigt.

Die drei Initiatoren der Wiederbelebung des Eichentreffs haben sich auch mit der Historie befasst. So war die markante Eiche am Waldrandrand in Richtung Ispringen schon im 19. Jahrhundert, damals noch außerhalb des Ortes gelegen, ein beliebter Treffpunkt. Die älteren Ersinger, vor allem Frauen, sollen sich dort zum Singen getroffen haben. Abends war „die Eich“ den Liebespaaren vorbehalten. Hier wurde manche Ersinger Ehe angebahnt, sagt man.

Autor: Manfred Schott