Kämpfelbach
Kämpfelbach -  15.04.2022
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Beim Eierfärben mit Flüchtlingen entsteht Gemeinschaft

Kämpfelbach. Aus Holz werden Figuren gesägt, in mehreren Gefäßen Eier bunt gefärbt. Es wird gelacht und getobt. Lebhaft geht es am Mittwochmittag im Garten von Anna und Martin Walter in Ersingen zu.

15 Kinder im Alter von zwei bis 17 Jahren sind zu Gast. Alle sind Flüchtlinge aus der Ukraine, denen Anna und ihr Mann zu Ostern eine Freude machen wollen. „Ich bin Erzieherin und mag Kinder“, sagt sie. Die jungen Flüchtlinge hätten keine Betreuung, gingen nicht in die Schule oder in den Kindergarten. „Ich finde, sie sollen sich nicht alleine fühlen, sondern wissen, dass es auch noch andere Kinder gibt.“

In der Frühlingssonne, zwischen Tulpen und Narzissen, hat Anna drei Tische aufgebaut. Die meisten Kinder sind zu Beginn noch ein bisschen schüchtern. Mit der Zeit löst sich die Stimmung, Gespräche entstehen. Wer von den älteren Jugendlichen seine handwerklichen Fähigkeiten unter Beweis stellen oder verbessern will, der geht zu Annas Mann Martin in die Garage. Dort rattert die Dekupiersäge. Martin zeigt den Kindern, wie man mit ihr umgehen muss. Er bildet an der Fachschule für Sozialpädagogik Sancta Maria in Bruchsal angehende Erzieher aus. Im Haus werden unterdessen die Eier hartgekocht, 60 Stück, die noch Farbe bekommen. Die gefärbten Eier nehmen die Kinder am Mittwoch nicht mit nach Hause. Die Walters werden sie am Sonntag rund um die Christ-König-Kirche verstecken. Geplant ist, dass die Flüchtlinge zuerst dort den Gottesdienst besuchen. Dann überreicht die katholische Frauengemeinschaft (kfd) liebevoll von Theresia Frei zusammengestellte Ostertüten an die Ukrainer, gefüllt unter anderem mit Schokohasen und Selbstgebackenem. Danach gehen die Kinder auf Eiersuche. Im Anschluss gibt es noch ein geselliges Zusammensein mit Fleisch und Würstchen, möglich gemacht durch Unterstützung örtlicher Vereine.

Autor: Nico Roller