Kämpfelbach
Kämpfelbach -  11.02.2021
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Heizöl fließt in den Kämpfelbach: Brennstoff verunreinigt Wasser und Erde

Kämpfelbach-Bilfingen. Von morgens bis spät abends ist die Freiwillige Feuerwehr am Kämpfelbach in Bilfingen im Einsatz. Aus einem Wohnhaus an der Goethestraße ist Heizöl in den Fluss gelangt. Die Hilfskräfte sind mit 20 Helfern und vier Fahrzeugen zu Gange. Laut der Feuerwehr soll die Ursache eine defekte Ölpumpe sein.

Die Polizei gibt am Abend weitere Details: Der ausgelaufene Brennstoff sei zunächst von einer Ölwanne aufgefangen worden. Diese war jedoch undicht, sodass das Öl bis in die Waschküche des Nachbaranwesens floss und von dort aus über den Bodenablass und ein Rohr erst in das Erdreich und schließlich in den Kämpfelbach.

Das Öl sei bis in eine Tiefe von über einem Meter gesickert, so Thomas Heckmann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kämpfelbach. Die verunreinigte Erde zwischen Wohnhaus und dem Bach musste abgetragen werden. Daher habe selbst ein kleiner Bagger nicht ausgereicht und ein größeres Arbeitsgerät wurde zur Hilfe angefordert.

Schon am Mittwochabend sei die Freiwillige Feuerwehr angerückt, nachdem Anwohner einen Ölfilm auf dem Kämpfelbach bemerkt hatten, so Heckmann weiter. Vor Ort sei jedoch nichts mehr zu sehen gewesen. Man hätte das Heizöl nur noch riechen können, sagt der Kommandant. Dem ging die polizeiliche Fachabteilung für Gewerbe und Umwelt gestern Morgen noch einmal nach und konnte erneut einen Ölfilm feststellen.

„Das ist schon eine größere Nummer hier“, sagt der Feuerwehrgruppenführer Oliver Zenner gestern. Die Hilfskräfte errichteten zwei Ölsperren: eine an der Stelle, wo das Öl in den Bach floss und eine zweite stromabwärts. Zenner gibt Auskunft zur Vorgehensweise: Zuerst hätte man versucht, das Öl abzuschöpfen. Dafür stiegen die Einsatzkräfte ins eisige Wasser. Der Brennstoff kam dann in spezielle Behältnisse, die gesondert entsorgt wurden. Zusätzlich streute die Freiwillige Feuerwehr noch Bindemittel.

Die derzeitige Witterung habe den Einsatz erschwert, so Heckmann. Das Wasser sei sehr kalt, weshalb zwei zusätzliche Fahrzeuge angefordert wurden, in denen sich die Hilfskräfte aufwärmen konnten. „Solange ein Schmierfilm zu sehen ist, ist es natürlich nicht umweltfreundlich“, so Zenner. Der Kämpfelbach sei Lebensraum der Bachforelle. „Das sind wir der Natur schuldig, da einzuschreiten“, sagt der Gruppenleiter.

Autor: Mireya Lemke