Jugendliche in Ersingen packen an für eine bessere Umwelt
Kämpfelbach-Ersingen. Auch die warmen Temperaturen und die vom Himmel brennende Sonne können sie nicht bremsen. Ohne Unterlass durchkämmen die Kinder das kleine Waldstück unterhalb der Kirchbergschule. Sie sind auf der Suche nach Müll – und werden fündig. Mit Greifzangen und Handschuhen heben sie ihn auf, füllen einen Sack nach dem anderen. Immer wieder ruft einer „Ich hab‘ was gefunden“ oder „Schaut Euch das mal an“. Alle sind freiwillig dabei, haben Spaß und stecken voller Tatendrang. „Das ist ein richtiger Selbstläufer“, sagt Patricia Fritsch, die die Gruppe auf dem Kirchberg begleitet. Auf Anregung von Udo Bischoff und mit Unterstützung von der Gemeinde, von Sybille Steinbrecher und Nina Zettelmayer hat sie die Aktion organisiert, an der am Mittwoch in ganz Ersingen 24 Kinder im Alter von sieben bis elf Jahren teilnehmen, aufgeteilt in drei Gruppen. Eine ist auf dem Kirchberg im Einsatz, die beiden anderen auf dem Vorberg und am Radweg in Richtung Bilfingen. Zusammen mit einigen ehrenamtlich helfenden Eltern sammeln sie zwei Stunden lang jede Menge Müll ein. Sie finden Kurioses wie Schranktüren, Autofelgen, Schlüssel, eine Shisha oder ein Verkehrsschild, aber auch ganz viele Masken, Flaschen in allen Größen, benutzte und unbenutzte Taschentücher, Kotbeutel und Zigarettenstummel, teilweise mit Schachteln. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Fritsch: „Der Anhänger ist voll.“
Von ihr ist die Initiative für die Aktion ausgegangen, die zum ersten Mal in dieser Größenordnung stattgefunden hat. Begonnen hat alles im ersten Corona-Lockdown. Um aktiv zu bleiben und die Zeit sinnvoll zu nutzen, um etwas zum Wohl der Allgemeinheit und der Natur zu tun, beschloss Fritsch, Müll sammeln zu gehen. Nicht allein, sondern mit ihrer Tochter und mit ihrem Sohn. Sie besorgten sich Zangen beim Bauhof und zogen los – am Anfang fast jeden Tag. Als man sich wieder treffen durfte, nahmen die Kinder ihre Freunde mit. So wurde die Gruppe mit der Zeit immer größer.
Völlig zwanglos soll das Ganze sein, sagt Fritsch: „Wie die Lust und der Bedarf da sind.“ Mit Begeisterung hat sie festgestellt, dass ihre Kinder inzwischen „mit völlig anderen Augen“ durch die Welt gehen. Der Abschluss der Müllsammelaktion findet auf dem Dorfplatz statt. Als die Kinder dort ankommen, haben Bürgermeister Udo Kleiner, Bauamtsleiterin Michaela Österle und Hauptamtsleiter Alexander Giek schon den Grill angeheizt. Als Dankeschön gibt es für die Kinder eine Bratwurst.