Kämpfelbach
Kämpfelbach -  11.08.2020
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PZ-Leserfrage: Was flattert denn da in Bilfingen herum?

Kämpfelbach-Bilfingen. Manche Leserfragen brauchen Zeit. So auch zu einem Bild aus Bilfingen. Schmetterlingsmotiv von BUND-Experten unter die Lupe genommen.

„Vermutlich ein Nachtpfauenauge aus der Familie der Pfauenspinner hat sich in Bilfingen niedergelassen“, mutmaßten Thomas und Marlies Helmling aus dem Kämpfelbacher Teilort und sandten das Bildmotiv eines schönen Schmetterlings ein. Doch: Ist das wirklich ein Nachtpfauenauge? Da hilft nur der Rat eines Dritten, denn die Redaktion allein kann das nicht klären.

Die „Pforzheimer Zeitung“ wandte sich daher an den neuen BUND-Regionalgeschäftsführer Nordschwarzwald, Patrick Maier. Der freute sich über die Anfrage, räumte aber umgehend ein, auf dem Gebiet der Schmetterlingsbestimmung kein Experte zu sein. Einen solchen allerdings gebe es in Form von Gottfried May-Stürmer.

Expertise über Umwege

Der Fachmann ist als Regionalgeschäftsführer Heilbronn-Franken für den BUND tätig sowie als Landwirtschaftsreferent in Stuttgart. Maier charakterisiert May-Stürmer als wandelndes „BUND-Wikipedia“ und jemanden, der sich bei Schmetterlingen gut auskennt. Gleichwohl: Das Foto bereitete dem Experten durchaus Probleme, weil nicht alle Details ersichtlich sind. „Nach vielem Hin und Her, so Maier, habe sich der Fachmann entschieden, dass es kein Nachtpfauenauge sei, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit eine Achateule.

Selbiger Schmetterling wird auch als Mangoldeule bezeichnet und zählt zur Familie der Eulenfalter. Nach Einschätzung von Experten ist die Annahme, dass die Art nördlich der Alpen nicht bodenständig ist, durch dokumentierte Funde überwinterter Raupen widerlegt. Die Raupe der Achateule ist bei der Nahrungssuche breit aufgestellt und mag gerne krautige Pflanzen, etwa Brennnesseln und Sauerampfer. Doch auch Zierpflanzen wie Chrysanthemen, Gartenblumen oder Gemüse stehen auf der Speisenkarte der Raupe.

Autor: mar