Schafft die Ersinger Judokämpferin Sappho Coban den DM-Titel?
Kämpfelbach-Ersingen. Erfahrungen mit Titeln hat Sappho Coban schon reichlich gesammelt. Von 2012 bis 2015 war die Judokämpferin dreimal Europameisterin der Juniorinnen und der U23, einmal sogar Junioren-Weltmeisterin (2013). Bei den Frauen gab es bislang einen deutschen Meistertitel im Jahr 2014. Der zweite soll bald folgen. Am Wochenende geht die Judoka aus Ersingen, die für den Budo Club Karlsruhe kämpft, bei den nationalen Titelkämpfen in der Stuttgarter SCHARRena auf die Matte.

Sappho Coban im Dress der Nationalmannschaft.
Foto: PZ-Archiv
„Ich will schon gewinnen. Aber es gibt auch starke Konkurrenz“, sagt die 23-Jährige im Gespräch mit der PZ. Die Zwillingsschwestern Amelie und Theresa Stoll vom TSV Großhadern aus München könnten die härtesten Konkurrenten in der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm sein. 2017 standen die Schwestern gemeinsam mit Sappho Coban auf dem Treppchen. Damals überließen die Zwillinge der badischen Kontrahentin aber nur Rang drei, nachdem Sappho Coban im Halbfinale an Theresa gescheitert war. „Wir kennen uns gut. Wir haben schon in der U14 gegeneinander gekämpft“, sagt Coban über die jüngere der Zwillingsschwestern.
In Stuttgart am Wochenende werden die Karten aber neu gemischt. „Da ist viel von der Tagesform abhängig“, weiß Sappho Coban. Oft komme es einfach darauf an, wer in den Tagen und Wochen vor den Meisterschaften gut trainieren konnte. Und bei der Ersingerin stehen die Vorzeichen derzeit gut. Die Ausbildung zur Polizeimeisterin hat die 23-Jährige abgeschlossen, ist jetzt den großen Teil des Jahres für ihren Sport freigestellt.
Das sind gute Bedingungen, um sich gezielt auf das große Ziel vorzubereiten: Olympia 2020 in Tokio. Ein deutscher Meistertitel wäre da ein guter Muntermacher. Wichtiger aber, das weiß Sappho Coban, sind Erfolge auf internationaler Ebene. Die Grand-Slam-Turniere in Paris, Düsseldorf und im russischen Jekatarinenburg zum Beispiel. Oder auch die Weltmeisterschaften im September 2018 in Baku (Aserbaidschan). Denn die Olympia-Qualifikation 2020 startet bereits im Sommer dieses Jahres. Die WM zählt also schon dazu.
Dafür gilt es, schon früh im Jahr Selbstvertrauen zu tanken. Ein DM-Titel wäre da nicht der schlechteste Anfang.