Tischennis-Jugend: Keine WM-Medaille für Jennie Wolf
Kämpfelbach-Ersingen. Ohne Medaille im Gepäck kehrte Jennie Wolf von den Jugend-Weltmeisterschaften aus dem italienischen Riva del Garda in ihre Heimat zurück. Die Tischtennisspielerin aus Kämpfelbach-Ersingen schied bei ihrer dritten und altersbedingt letzten JWM-Teilnahme nach der ersten Hauptrunde des Einzel-Wettbewerbs aus. Die 18-Jährige hatte zunächst die Gruppenphase auf dem zweiten Platz abgeschlossen. Nach einem kampflosen 4:0-Erfolg gegen Simona Ettari, die Italienerin konnte aufgrund einer Fußverletzung nicht antreten, verlor Wolf die entscheidende Partie um Rang eins gegen Ana Tofant aus Slowenien nach sieben Sätzen.
„Der erste Durchgang war noch in Ordnung. Danach habe ich sehr schlecht gespielt.“ In der Runde der letzten 64 Mädchen erwies sich Andrea Dragoman (Rumänien) wie schon zehn Wochen zuvor beim Europe-Top 10-Turnier als eine Nummer zu groß. Nach der 7:11, 11:9, 7:11, 7:11, 13:11 und 8:11-Niederlage bescheinigte Richard Prause, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), der Ersingerin trotzdem eine gute Leistung. Auch Wolf selbst war mit ihrer Vorstellung zufrieden, „wenngleich ich einige Chancen nicht genutzt habe“. So reichte im dritten Durchgang eine zwischenzeitliche 5:1-Führung nicht zum Satzgewinn.
In der Doppel-Konkurrenz verpassten Jennie Wolf und Franziska Schreiner (TV 1921 Hofstetten) den Sprung ins Viertelfinale. Nach einem überraschend deutlichen 3:0-Erfolg gegen Chau Wing Sze/Eung Wai Chu (Hongkong) verlor die DTTB-Paarung gegen Julia Slazak/Anna Wegrzyn aus Polen mit 7:11, 9:11 sowie 11:13. Im Mixed verabschiedete sich Wolf an der Seite von Tobias Hippler (TuS 92 Celle) gleich in Runde eins nach der 2:3-Niederlage gegen Chau Wing Sze und Jose Pedro Francisco (Portugal).
Deutlich erfolgreicher verlief für das DTTB-Quartett, dem neben Wolf und Schreiner noch Sophia Klee (SC Niestetal) und Anastasia Bondareva (VfR Fehlheim) angehörten, die Team-Konkurrenz. Nach den ungefährdeten 3:0-Erfolgen in der ersten Stufe gegen Neuseeland und Ägypten wurde in der Zwischenrunde überraschend Europameister Russland mit 3:2 besiegt. In der entscheidenden letzten Partie gewann Jennie Wolf mit 11:8, 9:11, 11:3 und 11:8 gegen Anastasia Kolish. Aufgrund der 0:3-Niederlage gegen Korea zogen die Schützlinge von Bundestrainerin Dana Weber als Gruppenzweiter in das Viertelfinale ein. In der alles entscheidenden Partie im Kampf um eine Medaille gab es eine 1:3-Niederlage gegen Rumänien, wobei Wolf zwei Partien verlor.
In der anschließenden Platzierungsrunde kam die 18-Jährige nicht mehr zum Einsatz, denn die drei deutlich jüngeren DTTB-Starterinnen sollten Erfahrungen sammeln. Nach der 1:3-Niederlage gegen Serbien wurde die Partie um Platz sieben gegen die USA mit 3:1 gewonnen. „Jennie ist unter ihren Möglichkeiten geblieben“, analysierte Weber. Aufgrund ihrer vor wenigen Wochen begonnenen Ausbildung als Erzieherin musste Jennie Wolf ihr Trainingspensum herunterfahren. „Deshalb fehlte ihr in einigen Situationen die notwendige Sicherheit.“