Basketball: Rutronik Stars Keltern gehen als Favorit ins Play-off-Finale gegen Osnabrück
Keltern-Dietlingen. Der Riesenjubel nach dem 71:63-Sieg gegen Marburg und dem damit verbundenen Einzug ins Play-off-Finale blieb am vergangenen Freitagabend aus. Zu müde waren die Sterne nach dem kräftezehrenden Duell gegen die Hessinnen. Doch Ausruhen gibt‘s nicht. Krystal Vaughn und Co. werden auch in den kommenden Tagen noch einmal bis an ihre Leistungsgrenzen gehen müssen. Das Play-off-Finale steht an. Im Best-of-5-Modus wird der deutsche Meister in der Basketball-Bundesliga der Frauen gesucht. Die PZ beantwortet vor dem ersten Spiel an diesem Mittwoch in Dietlingen (19 Uhr) die wichtigsten Fragen.
Die Rutronik Stars gegen die Panthers Osnabrück – wer geht als Favorit ins Play-off-Finale?
Vom Papier her klar die Sterne. Das Team von Coach Hergenröther ging als Spitzenreiter in die Play-offs und hat bislang in der Endrunde kein Spiel verloren. Dass Osnabrück im Finale steht, ist schon eine kleine Sensation. Das Team aus Niedersachsen zog als Tabellensechster in die Play-offs ein. Nun im zweiten Jahr nach dem Aufstieg in die Toyota-DBBL hat es Osnabrück sogar ins Finale geschafft. Die Panthers räumten dabei mit den Topteams Wasserburg und Herne den Tabellendritten und -zweiten aus dem Weg – jeweils in zwei Spielen. Die Sterne sind also gewarnt.
Worin liegt die besondere Brisanz im Play-off-Finale?
Osnabrück – da war doch was. Genau. Am zweiten Spieltag der Saison schlugen die Panthers die Sterne in Dietlingen mit 67:59 – es war die bisher einzige Niederlage von Keltern in dieser Saison. Osnabrück wird sich also gerne an dieses Spiel erinnern.
Was sind die Stärken beziehungsweise Schwächen von Osnabrück?
Christian Hergenröther, der zu seinem 35. Geburtstag am Montag mit einer Runde Donuts von seinem Team nach dem Training überrascht wurde, bezeichnet Osnabrück als eine „flexible“ Mannschaft mit sehr großen Guard-Spielerinnen. Zu den Schwächen zählt der Sterne-Coach dagegen die inkonstanten Leistungen der Panthers. Sie seien eine junge Truppe mit schnellen, aggressiven Spielerinnen. „Jung und wild“, so Hergenröther.
Auf welche Spielerin müssen die Sterne besonders aufpassen?
Sie müssen nicht nur eine Spielerin im Blick behalten: Die beiden US-Amerikanerinnen Samantha Führing (im Schnitt 16,5 Punkte pro Spiel) und Allazia Blockton (16,3) sind die Topscorerinnen. nSamantha Führing ist zudem die beste Rebounderin der Liga (Quote 10,3 pro Spiel).
Wie gehen die Sterne ins Play-off-Finale?
Voller Motivation natürlich! „Wir sind Favorit“, sagt Christian Hergenröther, der alle Spielerinnen zur Verfügung hat. Für sein Team ist es die vierte Finalteilnahme in Folge. Gegen Wasserburg (2016 und 2017) sowie gegen Herne (2019) zog man dreimal den Kürzeren. Nach dem Titelgewinn 2018 wollen Emmanuella Mayombo und Co. nun aber den zweiten Stern nach Keltern holen.
Wie stecken die Sterne die extreme Belastung weg?
Es folgen nun drei Spiele in fünf Tagen – das ist ein ordentliches Brett. Nur gut, dass Keltern nicht in ein drittes Spiel am Sonntag gegen Marburg musste, sonst wäre die Vorbereitung aufs Finale noch kürzer gewesen. Den straffen Terminplan kritisiert auch Christian Hergenröther. „Wir gehen alle auf dem Zahnfleisch. Die Spielansetzungen sind doch sehr fragwürdig.“ Jetzt gelte es quasi nur noch die Spiele herunterzuknüppeln. Regeneration und eine spezifische Vorbereitung aufs nächste Spiel fände jetzt nicht mehr statt. Doch Hergenröther will nicht jammern. Er vertraut auf seine „stärkere Bank“ im Vergleich zu Osnabrück und meint: „Das erste Spiel wird entscheidend sein. Hier hat man noch frische Körner.“
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