Großes Engagement für kleine Tiere: Kleintierzuchtverein Ellmendingen feiert 100-jähriges Bestehen
Keltern-Ellmendingen. Der Festakt zum Jubiläum des renommierten Kleintierzuchtvereins C 40 Ellmendingen sollte eigentlich schon im vergangenen Jahr steigen, ehe die Pandemie einen Strich durch die Rechnung machte. An diesem Samstag, 15. Oktober, wird er nun um 19 Uhr im Vereinsheim nachgeholt. Am 29. und 30. Oktober findet außerdem die Jubiläumsschau zu 100 Jahren Vereinsgeschichte statt.
Das ist Anlass für die Kleintierzüchter auf die bisher geleistete Arbeit zurückzublicken. Pflege und Aufzucht von Kleintieren seien in Ellmendingen schon immer wichtig gewesen, so der Verein. Kurz nach dem 1. Weltkrieg sei der Wunsch immer stärker geworden, das im Verein zu organisieren. Man habe erkannt, dass nur durch ein gemeinsames, solidarisches Zusammenarbeiten, Austausch von Erfahrungen und die Anschaffung von Hilfsmitteln die Arbeit intensiviert werden könnte. Im August 1921 hielt ein Söllinger Verein im Gasthaus „Zum Löwen“ einen Kaninchenausstellung ab, die derart begeisterte, dass sich spontan zwölf Ellmendinger bereit erklärten, einen eigenen Verein zu gründen. Der erste Name lautete „Kaninchen-Geflügelzüchterverein Ellmendingen C 40“. Die Eintrittsgebühr war zwei Mark, der Monatsbeitrag 50 Pfennig. Die erste Ausstellung fand am 23. April 1922 im Löwensaal statt, bei der Kaninchen, Enten, Gänse, Hühner und Tauben zu sehen waren.
Die Zeit der Inflation und Arbeitslosigkeit brachte den Mitgliedern zwar viele Schwierigkeiten, sie konnte jedoch den Tatendrang nicht eindämmen. Es entstand im Gegenteil ein Zusammengehörigkeitsgefühl, wie man es bis dahin nicht kannte. Auch nach dem 2. Weltkrieg blieb der Verein auf Erfolgskurs. So konnte er 1961 in der 1937 neu erbauten Winzerhalle 40. Gründungsfest feiern.
Jahrzehntelang wurden die Lokalschauen im „Löwensaal“ und später einige Jahre in der Winzerhalle durchgeführt. Doch der Wunsch nach eigenen Räumen wuchs. Im Dezember 1962 beschloss man, die Gemeinde um die Überlassung eines Geländes zum Aufbau des Vereinsheims zu bitten.
Anfang 1990 versuchte Thomas Kanis aus Langenbernsdorf in Sachsen, Kontakt zu westdeutschen Züchtern zu bekommen, ein Brief von ihm landete auf Umwegen bei Ellmendingens Ehrenvorstand Dieter Bach. Der schrieb zurück und lud Kanis zur Bundeskaninchenschau nach Stuttgart ein. Eine nun über 30-jährige Vereinspartnerschaft und Freundschaft entstand.
Jeden Freitag bewirtet der Kleintierzuchtverein Gäste und Besucher im Vereinsheim. Die Speisekarte bietet Hähnchen und Schlegel sowie panierte Schnitzel mit Brot und Soße zu Vereinspreisen. Außerdem Getränke, darunter auch heimische Weine.