Krönung vor der Winzerhalle: Kunst, Wein – und eine strahlende Königin in Ellmendingen
Keltern. Ganz im Zeichen des Weines stand Ellmendingen an diesem Wochenende: Zum einen wurde beim Weinwandertag der neue Weg "Kunst im Wingert" eröffnet, zum anderen wurde die neue Weinkönigin Saskia Drapa gekrönt.

Die Amtseinführung der neuen Weinkönigin, der Ellmendinger Studentin Saskia Drapa (23), verfolgten viele Zuschauer vor der Winzerhalle – trotz Regenschauer. Königin Saskia erhielt ihre Krone von ihrer Vorgängerin Nadine Schmid (24). Außerdem folgte auf den bisherigen Weinknecht Tobias Kern der (nicht verwandte) Namensvetter Oliver Kern.
Die neuen Repräsentanten der Ellmendinger Winzergemeinde hatten für die Fahrt zur altehrwürdigen Winzerhalle, die inzwischen von der Gemeinde erworben wurde, einen standesgemäßen schwarzen Zweispänner gewählt. Für Unterhaltung sorgten die beiden Kapellen der Musikvereine Ellmendingen und Langensteinbach, beide unter Leitung des Dirigenten Bruno Sautner.
Sehr lange Amtszeit
Winzertochter Nadine Schmid hatte die vielfältigen Aufgaben der Ellmendinger Weinkönigin ungewöhnlich lange wahrgenommen: Ihre Amtszeit wurde (Corona geschuldet) gleich mehrfach verlängert. Saskia Drapa, die neue Weinkönigin, ist die Enkelin eines Bierbrauers, verriet ihr stolzer Vater im Gespräch mit dieser Zeitung.
Sie studiert Erziehungs- und Wirtschaftswissenschaften. Zu ihren Hobbies zählt das Reiten und außerdem vielerlei weitere Sportarten, so die Mutter. Oliver Kern, der neue Weinknecht ist Angestellter und ein junges Werbegesicht der Sparkasse Pforzheim. Das zweitägige Weinfest wurde gegen später von Discjockey "Frank" musikalisch "in Bewegung gehalten" und am Sonntag mit Gastspielen der Musikvereine aus Dietlingen und Auerbach fortgesetzt.
Der im Rahmen des 50-jährigen Gemeindejubiläums initiierte KuWi-Weg wurde an diesem Samstag ebenfalls eröffnet. Er verläuft von der Weinberghütte in Ellmendingen bis oberhalb des Obst- und Gartenbauvereins am Rande des Waldes. KuWi steht für das Projekt "Kunst im Wingert".
Informationen per QR-Code
Die Idee und Organisation des Weges wurde ehrenamtlich durch die Gemeinderätin Susanne Nittel und die Architektin Gabi Markowis gestaltet. Über ein Jahr lang wurde die Strecke mit einer Projektgruppe aus Künstlern geplant, die Kunstwerke gefertigt und die Tafeln dafür formuliert. Die Gemeindeverwaltung unterstützte mit Wegarbeiten, Fundamenten und Genehmigungen. Das Logo des KuWi-Weges wurde vom Künstler Peter Ulmer kreiert.
Acht unterschiedliche Kunstobjekte lassen sich nun auf der rund 2,3 km langen, ausgeschilderten Strecke entdecken. Mithilfe von QR-Codes erhalten die Besucher individuelle Informationen über die Skulpturen.
"Wir wollten den Künstlern eine dauerhafte Plattform bieten. Nun haben wir eine Win-win-Situation. Die Künstler können ihre Werke präsentieren und haben damit eine neue Attraktion für Keltern geschaffen", erklärte Steffen Bochinger. Susanne Nittel ergänzte: "Wir freuen uns riesig, dass es pünktlich geklappt hat, alles fertig zu stellen. Wir waren eine bunt gemischte Truppe, in der auch öfter verschiedene Meinungen geherrscht haben. Dennoch haben wir immer als Gemeinschaft agiert und das Projekt vorangetrieben. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten."
Alles "Made in Keltern"
Ein wichtiger Punkt bei der Ausgestaltung des KuWi-Weges war es, dass alles "Made in Keltern" sein sollte. "Die Tafeln, die Videos und Interviews von den Künstlern, die Kunstwerke selbst – von der Idee bis zur Umsetzung entstand alles aus Kelterner Köpfen", erklärte Susanne Nittel.
22 Tafeln mit besinnlichen Sprüchen wurden entlang des Weges aufgestellt. "Diese sollen zu Ruhe und Dankbarkeit in dieser krisenhaften Zeit anregen." Der Künstler Martin Augenstein enthüllte zur Eröffnung seine knapp vier Meter hohe Holz-Skulptur "Frau Bacchus".