Sanierung der Dietlinger Kelter kommt voran
Keltern-Dietlingen. Die jahrhundertealte Dietlinger Kelter gehört zu den prägenden Gebäuden des Ortsteils. Seit Frühjahr läuft die Sanierung. Handlungsbedarf gab es vor allem bei der Statik. „Wir wollen dieses symbolträchtige Gebäude dauerhaft sichern. Das ist unsere Verantwortung“, sagt Bürgermeister Steffen Bochinger. Die Arbeiten sind bislang gut vorangekommen, etwas mehr als die Hälfte ist geschafft.
Architekt Georg Beuchle, selbst aus Dietlingen, hat in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt die Sanierung geplant. „Holzuntersuchungen haben ergeben, dass Gebäudeteile aus dem Jahr 1438 stammen“, erklärt Beuchle. Bis dahin war man davon ausgegangen, dass das Gebäude aus dem Jahr 1752 stammt. Der Architekt vermutet, dass damals die bestehende Kelter erweitert worden ist.
Im Mittelpunkt der Sanierung steht der Dachstuhl. Er leidet unter anderem unter Bauschäden, die in den 1950erJahren bei Umbauten entstanden sind. Stützen wurden entfernt, die Last über Hängebänder auf die Außenmauern übertragen. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Tragfähigkeit der Konstruktion nicht gesichert war.
Eng eingebunden ist das Denkmalschutzamt. Im Vorfeld musste die Gemeinde das Sanierungskonzept zur Genehmigung einreichen. In der Ausschreibung waren nur Restauratoren im Zimmerhandwerk zugelassen.
All dies erhöht Aufwand und Kosten. Die Behörde prüft, ob sich die Gemeinde an die Vorgaben hält. Denn dies ist Voraussetzung für die finanzielle Förderung. Die Kosten belaufen sich auf rund eine Million Euro. Rund 105000 Euro übernimmt das Land aus dem Topf des Landesamts für Denkmalpflege. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg steuert weitere 80000 Euro bei. Für Bürgermeister Bochinger und den Gemeinderat ist das gut investiertes Geld, steht die Kelter doch für einen traditionellen Wirtschaftszweig, der in Keltern heute noch eine wichtige Rolle spielt.
