Keltern -  26.08.2022
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Vortrag von Jeff Klotz: Als Pforzheim noch die drittgrößte Stadt in Süddeutschland war

Keltern-Ellmendingen. Der Verein Weinstein aus Ellmendingen hat kürzlich mit der Unterstützung der Sparkasse einen Abend zum Thema „Reuchlin und die Humanisten vor Ort“ veranstaltet.

Unter Humanisten versteht man Gelehrte, die schriftliche Dokumente hinterlassen haben, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Jeff Klotz referierte über die vernetzte Darstellung der Geschichte im Zeitbereich von circa 1420 bis 1560: Zunächst ging es um das Haus Baden und seinen Aufstieg aus der Kreisklasse des Adels in die Bundesliga durch die Heirat von Karl von Baden mit Katherina von Österreich aus der Kaiserfamilie der Habsburger. Zur Sicherung des Verwaltungsnachwuchses gründeten sie im damals vom Tuchhandel reichen Pforzheim eine Lateinschule, deren Rektor Georg Simler war. Diese hätten nicht nur Schüler des Adels, sondern auch Begabte aus dem Umland besucht.

Bei einem Angriffskrieg von Baden und Württemberg gemeinsam gegen die Kurpfalz, um die eher unbedeutenden Klosterbesitzungen von Maulbronn, sei der Markgraf von Baden gefangen genommen worden und gegen ein horrendes Lösegeld freigekauft.

Die Gelder seien ursprünglich zur Gründung einer Universität in Pforzheim vorgesehen gewesen. Man habe sich damals zwischen Baden und Württemberg sparsamerweise auf eine gemeinsame Universitätsgründung in Tübingen geeinigt. Weiter ging es unteranderem auch um Heynlin, Melanchton und Kepler.

Alles in allem sei es eine spannende Geschichte in jener Zeit gewesen, als Pforzheim mit 5000 Einwohnern nach Straßburg und Esslingen die drittgrößte Stadt in Süddeutschland war. pm