Keltern -  23.01.2018
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Weichenstellung im Titelrennen: Rutronik Stars Keltern bei Meister TSV Wasserburg

Keltern. In der deutschen Meisterschaft der Basketballerinnen kann an diesem Mittwoch zumindest eine kleine Vorentscheidung fallen. Um 19.30 Uhr treffen im Badria Sport- und Freizeitzentrum mit dem amtierenden Meister TSV Wasserburg und Vizemeister Rutronik Stars Keltern die beiden Mannschaften aufeinander, die womöglich auch in dieser Saison den Titel untereinander ausmachen. Punktgleich mit 26 Zählern stehen die beiden Kontrahenten auf Rang eins und zwei. Der Abstand auf den Tabellendritten Fireballs Bad Aibling beträgt sieben Spieltage vor Ende der regulären Saison sechs Zähler.

Sterne-Trainer Christian Hergenröther bleibt gelassen. Von einer Vorentscheidung mag er nicht sprechen. „Es sind noch eine Menge Spiele“, sagt er mit Blick auf das Restprogramm der Saison. Seine Sicht auf die Spitzenpartie: „Ein wichtiges Spiel. Nicht mehr, und nicht weniger.“

Entscheidung über Heimvorteil

Vielleicht aber leisten sich beide Teams im Rest der Saison keinen Ausrutscher mehr. Dann entscheidet sich am Mittwoch bereits, wer in der entscheidenden Finalserie den „Heimvorteil“ hat – vorausgesetzt natürlich, dass beide Teams in den Playoffs das Viertel- und Halbfinale unbeschadet überstehen. Der Heimvorteil besteht am Ende darin, in einem möglichen fünften und entscheidenden Spiel in eigener Halle antreten zu dürfen.

Es geht zwischen diesen beiden Teams, die sich in den vergangenen Jahren bereits große Duelle geliefert haben, aber natürlich auch ums Prestige. Seit dem Aufstieg in die Bundesliga hat Keltern mit schöner Regelmäßigkeit gegen das Überflieger-Team aus Wasserburg verloren. In der Finalserie 2016/17 gönnten die Korbjägerinnen aus Bayern der badischen Konkurrenz keinen einzigen Sieg. Nach drei Spielen war in der Serie „Best of 5“ der Meister ermittelt. Auch in der Hinrunde der laufenden Spielzeit zogen die Sterne daheim mit 67:76 den Kürzeren. Nur beim Supercup im Sommer 2017 konnte Keltern dem Gegner das Nachsehen geben.

In vieler Hinsicht bleibt Wasserburg das Maß der Dinge in der Basketball-Bundesliga der Frauen. Die meisten Punkte hat das Team erzielt, dazu die wenigsten Punkte zugelassen. Auffällig ist beim Blick auf die Statistik auch die Reboundstärke des TSV sowie die Tendenz, zunehmend von jenseits der Dreierlinie zu werfen. Während es Wasserburg in dieser Saison bereits 390 mal „von draußen“ versucht hat, stehen bei Keltern lediglich 285 Dreierversuche zu Buche. Die Erfolgsquote ist bei beiden Teams mit 34 Punkten vergleichbar.

„Das ist Wasserburgs neuer Stil, das wird ein anderes Spiel als in der Hinrunde“, sagt Christian Hergenröther registriert. Den Schlüssel zu einem möglichen Erfolg für Keltern sieht der Trainer in der Defensive: „Wir müssen den Gegner in den Griff bekommen, ihn zu schwierigen Würfen zwingen. Das ist das A und O.“

Der TSV versucht auch, das Spiel schnell zu machen und schnell abzuschließen. Zudem lebt der Spitzenreiter – ähnlich wie Kelterns Team – von der mannschaftlichen Geschlossenheit, vom Kollektiv. Zugleich verfügt der Meister natürlich über Einzelkönnerinnen wie Monique Marie Reid. Die Flügelspielerin erzielte jüngst gegen den SV Halle 47 Punkte. Das ist auch in der Frauen-Bundesliga eine außergewöhnliche Quote.

Autor: Udo Koller