Kieselbronn
Kieselbronn -  07.11.2023
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Deutsches Ringtennis-Team aus Kieselbronn in Topform

Pretoria/Kieselbronn. Bei der Ringtennis-Weltmeisterschaft im südafrikanischen Pretoria dominierten die Akteure des TV Kieselbronn. Bundestrainer Timo Hufnagel hatte mit Kaja Stöhrer, Elisa Kolonko, Britt Abrecht, Naemi Singrün, Maurice Binder und sich selbst insgesamt sechs Kieselbronner Spieler und Spielerinnen für die A-Nationalmannschaft nominiert. Bei der parallel stattfindenden U23-WM waren Till Märtens und Melanie Orth im Einsatz.

Naemi Singrün und Maurice Binder vom TV Kieselbronn bei der WM im Einsatz.
Naemi Singrün und Maurice Binder vom TV Kieselbronn bei der WM im Einsatz. Foto: TV Kieselbronn

Mixed-WM

Alle Kieselbronner Akteure starteten im gemischten Doppel. Für Kaja Stöhrer/ Thomas Tregel (Roßdorf), Elisa Kolonko/Jonas Kruse (Karben) war nach der Gruppenphase Schluss. Britt Abrecht/Sven Reichenberg (Roßdorf) schieden im Viertelfinale aus. Michaela Güthling (Suderwich)/Timo Hufnagel und Naemi Singrün/Maurice Binder zogen mit souveränen Leistungen ins Halbfinale ein. Dort setzten sich Güthling/Hufnagel mit 36:32 gegen das indische Mixed Kumar/Babu durch. Singrün/Binder konnten hauchdünn mit 24:23 gegen Jansen/Freitag ebenfalls den Finaleinzug sichern.

Das Endspiel entwickelte sich dann zum Krimi. Nach enger erster Hälfte erkämpften sich Singrün/Binder eine Vier-Punkte-Führung, die die Titelverteidiger Güthling/Hufnagel trotz großen Einsatzes nur noch auf 13:14 verkürzen konnten.

Einzel-WM

Die Einzel-WM der Männer startete für Spielertrainer Timo Hufnagel, bei seinem voraussichtlich letzten WM-Einzelstart, überaus herausfordernd. In der Gruppenphase besiegte er unter anderem den indischen Topspieler Kumar Kuman mit 38:36. Im Achtelfinale traf er auf den Südafrikaner Jako Fourie, der bis zum 40:36 Widerstand leistete. Im Viertel- und Halbfinale schlug Hufnagel die deutschen Kollegen Thomas Tregel (Roßdorf) beziehungsweise Max Speicher (Neubiberg).

Im Finale traf er dann auf Teamkollege Maurice Binder. Dieser hatte mit der Gruppeneinteilung und dem K.o.-Baum mehr Glück. Ohne große Anstrengungen setzte sich der Shootingstar des deutschen Ringtennis in seiner Gruppe und in den Zwischenrundenspielen bis ins Halbfinale durch. In diesem gewann Binder gegen gegen den Südafrikaner Stefan Grieb mit 43:36.

Das Kieselbronner WM-Finale entwickelte sich nach kurzer Zeit zu einer eindeutigen Sache für Maurice Binder, dem Timo Hufnagel nur phasenweise etwas entgegenzusetzen hatte.

Bei den Frauen gingen Kaja Stöhrer, Britt Abrecht und Naemi Singrün an den Start. Alle TVK-Spielerinnen überzeugten in den jeweiligen Gruppen- und Achtelfialspielen. Während Britt Abrecht das Viertelfinale gegen Kaja Stöhrer mit 35:30 für sich entschied. Naemi Singrün machte mit ihrer Gegnerin aus Hongkong kurzen Prozess. Im Halbfinale setzte sich Singrün dann gegen Abrecht deutlich durch. Das Spiel um Platz drei fand für Abrecht bei ihrer ersten WM gegen die südafrikanische Nummer eins Melicia Fourie mit 33:35 kein gutes Ende. Das WM-Endspiel war die Wiederholung des Finals um die deutsche Meisterschaft. Im Gegensatz zu damals konnte die 17-jährige Henrike Jansen (Karben) mit 36:35 gewinnen.

Doppel-WM

Timo Hufnagel/Maurice Binder gingen als Favoriten in die Doppelkonkurrenz. In der Gruppenphase gab es gegen die Inder Kuman/Rakuto den ersten Dämpfer. Als Gruppenzweiter war der Weg über Achtel- und Viertelfinale durchaus steinig. Im Halbfinale gab es ein erneutes Aufeinandertreffen mit dem indischen Team. Unbeirrt zeigten die Kieselbronner dieses Mal ihr Können, was zum sicheren 38:29-Sieg führte. Im Endspiel gegen Theunis De Bruin/Stefan Grieb ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeit. Danach gaben zwei unkonzentrierte Minuten von Hufnagel/Binder den Ausschlag zugunsten der Gastgeber.

Bei den Damen mussten aufgrund der Erkrankung von Elisa Kolonko kurzfristig die Paarungen umgestellt werden. Britt Abrecht/Henrike Jansen (Karben) gingen wie geplant an den Start, Naemi Singrün und Kaja Stöhrer wurden neu kombiniert – was sich als Glücksfall erweisen sollte. Beide Doppel zogen sicher ins Halbfinale ein. Dort setzten sich Abrecht/Jansen gegen Güthling/Häßlich (Suderwich) mit 43:29 durch. Enger ging es bei Singrün/Stöhrer gegen Fourie/de Bruin (Südafrika) zur Sache. Letztendlich gelang den Kieselbronnerinnen mit 36:34 der Finaleinzug. Bereits nach wenigen Minuten führten dort Abrecht/Jansen uneinholbar und sicherten sich den Titel.

Team-WM

Beim Mannschaftswettkampf wurden auch dieses Jahr die Medaillen zwischen den Ringtennis-Nationen Indien, Deutschland und Südafrika ausgespielt. Nachdem das deutsche Team Indien mit 14:6 bezwungen hatte, kam es zum Endspiel gegen Südafrika. Max Speicher, Maurice Binder, Hendrike Jansen und Naemi Singrün gewannen ihre Einzel und holten damit eine 8:0-Führung heraus. Hendrik Freitag/Henrike Jansen gewannen ihr Mixed-Spiel. Damit konnten Naemi Singrün/Timo Hufnagel den Sack mit einem 33:33 in ihren Mixed zumachen. Britt Abrecht/Henrike Jansen und Hendrik Freitag/Max Speicher bauten die deutsche Führung noch aus. Abschließend gingen noch ein Herrendoppel und ein Frauendoppel verloren, was jedoch nichts mehr an der deutschen Titelverteidigung änderte.

U23-WM

Für Melanie Orth und Till Märtens ging es bei U23-WM darum, erste Erfahrungen auf internationalem Niveau zu sammeln. Melanie Orth zeigte ansprechenden Leistungen. Till Märtens errang sogar Bronze im Einzel. Beide konnten sich im Teamwettbewerb über Silber hinter Weltmeister Indien freuen.

Autor: pm