Kieselbronn
Kieselbronn -  01.10.2021
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Die Raumlufttechnik kann kommen: Kieselbronn vergibt Auftrag für Anlagen

Kieselbronn. Der Herbst ist da, die Schulen und Kindergärten sind geöffnet – trotz Corona. Überall im Enzkreis haben sich Gemeinderäte die Köpfe darüber zerbrochen, ob sie für ihre Einrichtungen mobile Luftfiltergeräte oder raumlufttechnische Anlagen anschaffen sollen – so auch in Kieselbronn.

Dort hatte man schon Ende Juli beschlossen, für die Grundschule fest eingebaute, dezentrale raumlufttechnische Anlagen anzuschaffen, die Frischluft von außen holen und so die Fensterlüftung weitgehend überflüssig machen sollen. Inzwischen ist die öffentliche Ausschreibung erfolgt. In seiner jüngsten öffentlichen Sitzung entschied der Gemeinderat, dass der Auftrag an den günstigsten Bieter vergeben werden soll – allerdings erst, wenn der Förderbescheid vorliegt und damit sichergestellt ist, dass die Gemeinde nur 20 Prozent der Kosten tragen muss. Die liegen nämlich nach Vorliegen des Ausschreibungsergebnisses inzwischen bei rund 516.000 Euro. Das Ingenieurbüro war im Juli noch von rund 389.000 Euro ausgegangen, von denen die Gemeinde dank der Förderung des Bundes aber voraussichtlich nur rund 78.000 Euro hätte tragen müssen. Durch die Kostensteigerung erhöht sich nun auch der Eigenanteil der Gemeinde auf rund 103.000 Euro. Vor diesem Hintergrund hat das Ingenieurbüro auch die Kostenberechnung für den Kindergarten „Sonnenschein“ aktualisiert. Statt bisher rund 135.000 Euro geht man dort nun von rund 233.000 Euro aus. Der Eigenanteil der Gemeinde würde sich bei einer Förderung von 80 Prozent auf 47.000 Euro erhöhen.

Für die Kindergärten hatte der Gemeinderat schon Anfang September über raumlufttechnische Anlagen diskutiert und anschließend zwei Beschlüsse gefasst. Diese mussten nun jedoch der Form halber wiederholt werden. Der Grund: Es hatte vor rund vier Wochen ein Gremiumsmitglied mit abgestimmt, das aus Sicht der Verwaltung befangen war, weil es Gesellschafter einer Ingenieurgesellschaft ist, die eine Voruntersuchung für den Einbau einer raumlufttechnischen Anlage im Kindergarten „Sonnenschein“ erarbeitet hat. Die erneute Abstimmung brachte kein neues Ergebnis: Der Gemeinderat stimmte trotz der fortgeschriebenen Kostenberechnung mehrheitlich dafür, eine dezentrale raumlufttechnische Anlage im Kindergarten „Sonnenschein“ einzubauen, wenn es dafür vom Bund eine Förderung von 80 Prozent der Investitionskosten gibt. Und er stimmte wieder gegen dieselbe Vorgehensweise in Bezug auf den Kindergarten „Regenbogen“.

In der Sitzung Anfang September war über das Thema intensiv diskutiert worden. Dabei ging es auch um die Frage, ob für die Grundschule mobile Luftfiltergeräte für den Zeitraum angeschafft werden sollen, bis dort die raumlufttechnische Anlage eingebaut ist. Wenn das geschehen ist, könnten die Geräte den Standort wechseln und im Kindergarten „Regenbogen“ zum Einsatz kommen.

Autor: Nico Roller