Kieselbronn
Kieselbronn -  18.09.2022
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Kieselbronns Musikverein feiert: Gute Freunde wieder vereint

Kieselbronn. Ein kurzweiliges Konzert mit schmissigen Stücken hat es gegeben, viele lobende Worte, ein zünftiges Weißwurstfrühstück und viel Gelegenheit für Geselligkeit: Der Kieselbronner Musikverein hatte Grund zu feiern – nicht nur, weil er 40 Jahre alt geworden ist und nach der Corona-Krise immer noch hervorragend dasteht, sondern auch, weil er die befreundeten Musiker aus dem niederländischen Ugchelen nach vier langen Jahren wieder sehen durfte.

Eine volle Bühne: So sieht es aus, wenn die Musikvereine aus Kieselbronn und Ugchelen unter der Leitung von Michel Jalink gemeinsam auftreten.
Eine volle Bühne: So sieht es aus, wenn die Musikvereine aus Kieselbronn und Ugchelen unter der Leitung von Michel Jalink gemeinsam auftreten. Foto: Nico Roller

Schon am Freitagnachmittag waren sie angereist – und wurden sofort herzlich empfangen. „Als der Bus ankam, haben sich alle spontan umarmt“, erzählt Musikvereinsvorsitzender Ludger Koytek: „Es war, als ob die letzten vier Jahre nicht gewesen wären.“ Normalerweise besuchen sich die Vereine alle zwei Jahre. Seit mehr als 60 Jahren gibt es die Partnerschaft, einst ins Leben gerufen von Egon Kieselmann, der 1956 mit der Stadtfeuerwehrkappelle die niederländische Gemeinde Ugchelen besuchte und Kontakt mit dem dortigen Musikverein aufnahm. Zwei Jahre später kamen die Gäste zum ersten Mal nach Kieselbronn, wo sie von der Jugendkappelle, dem Vorläufer des heutigen Musikvereins, empfangen wurden.

„Über die Jahre sind richtige Freundschaften entstanden, auch privat“, sagt Koytek. Nach der Ankunft dieser Freunde gab es abends eine interne Feier, bevor am Samstag ein Besuch des Gasometers und das gemeinsame Konzert auf dem Programm standen. In der Festhalle gab der Kieselbronner Musikverein unter Uwe Webers Leitung viel Schwungvolles zum Besten, Märsche und Polkas genauso wie Modernes etwa von Abba und den Beatles. Die Kieselbronner Musiker erhielten ebenso viel Applaus wie ihre Kollegen aus Ugchelen, die neben Klassikern der Neuen Deutschen Welle und von Glenn Miller auch ein Gebet für die Ukraine spielten. Gemeinsam präsentierten die beiden Vereine die Hymne an die Freundschaft.

Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber nutzte die Gelegenheit, um dem örtlichen Musikverein zum 40-jährigen Bestehen zu gratulieren. Er bezeichnete ihn als „Botschafter unserer Gemeinde“ und attestierte den Mitgliedern, mit ihren Auftritten für eine positive Außendarstellung und einen guten Ruf über die Gemeindegrenzen hinaus zu sorgen. „Überaus dankbar“ dürfe man jenen 25 Personen sein, die den Verein am 25. Februar 1981 im Feuerwehrhaus gründeten, unterstützt vom damaligen Bürgermeister Gerhard Drautz. In den kommenden Jahren brachten sich die Ehrenamtlichen rege ins Dorfleben ein, veranstalteten 1987 ein Konzert mit Volksmusik-Star Walter Scholz, 1990 ihren ersten Silvesterball und 1996 ihr erstes Sommerfest. Aktuell sind rund 20 Musiker im Orchester aktiv. „Wir hatten das große Glück, dass alle dabei geblieben sind“, sagt Vorsitzender Koytek, der das auch auf die Videokonferenzen zurückführt, mit denen man während der Corona-Krise und der Beschränkungen des öffentlichen Lebens den Kontakt aufrechterhielt. Seit März probt der Verein wieder regelmäßig. Beim Konzert zeichnete er Alina Mäken, Nadine Dittler und Alexander Lühr für zehn Jahre aktives Musizieren aus, Uwe Weber und Yves Kunle für 30 Jahre und Bernd Brett, Hartmut Korn und Karlheinz Wächter für 40 Jahre.

Autor: Nico Roller