Kieselbronn
Kieselbronn -  11.10.2022
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Kirchen in Kieselbronn und Dürrn planen gemeinsame Zukunft

Kieselbronn/Dürrn. Viele Gespräche werden geführt, viele Einrichtungen besucht, viele Vorschläge und Ideen diskutiert: Seit Montag läuft in den beiden evangelischen Kirchengemeinden in Kieselbronn und Dürrn die Visitation. Bis Sonntag ist die Leitung des Kirchenbezirks „Badischer Enzkreis“ zu Gast: neben Dekan Christoph Glimpel auch Ute Schlumberger-Maas, Michael Schaan und Stephan Guigas als Vertreter des Bezirkskirchenrats.

Freuen sich auf den Besuch: Michael Schaan, Stephan Guigas und Christoph GlimpeI wurden bei der Visitation in der Dürrner Gemeindehalle von Raphael Beil und Markus Mall (von links) herzlich begrüßt.
Freuen sich auf den Besuch: Michael Schaan, Stephan Guigas und Christoph GlimpeI wurden bei der Visitation in der Dürrner Gemeindehalle von Raphael Beil und Markus Mall (von links) herzlich begrüßt. Foto: Nico Roller

Zusammen mit den Akteuren vor Ort wollen sie die Ziele für künftige Gemeindearbeit festlegen. Pfarrer Markus Mall erhofft sich davon neue Impulse, sieht darin „eine Riesenchance“ und bezeichnet die Visitation als einen „Besuch von Freunden“. Ein Besuch, den man in Kieselbronn und Dürrn nutzen will, um die Rollen der beiden nach wie vor selbstständigen Kirchengemeinden in dem Strukturprozess zu überlegen, mit dem die badische Landeskirche die Kirchenbezirke beauftragt hat. Konkret geht es vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Veränderungen und schwindender Mitgliederzahlen darum, neue Kooperationsmöglichkeiten und -räume zu finden. Nach der Visitation sollen die Ziele am Sonntag im Gottesdienst verkündet werden: In Kieselbronn um 9.15 Uhr, in Dürrn um 10.30 Uhr.

Langfristige Perspektive angepeilt

Die beiden Kirchengemeinden Kieselbronn und Dürrn unterhalten seit vielen Jahren sehr enge Kooperationen. So sind Pfarrer Markus Mall und Diakon Raphael Beil für beide zuständig. In der Jugendarbeit wird ein gemeinsamer CVJM als Verein gegründet, Freizeiten und Kinderbibelwochen bietet Beil schon immer für beide gemeinsam an. Die Gleichbehandlung liegt auch Mall am Herzen: Hält er in einer Woche zuerst Gottesdienst in Dürrn und dann in Kieselbronn, macht er es in der Folgewoche genau andersherum. Bei Bedarf tagen beide Kirchengemeinderäte auch gemeinsam.

Mall und Beil sind überzeugt: Der Kooperationsraum, der im Rahmen des Strukturprozesses entstehen soll, wird größer und umfassender sein als die einzelnen Gemeinden. Wie diese Räume in der Region aussehen sollen, stehe noch nicht konkret fest. Der Prozess werde vom Bezirkskirchenrat gesteuert und im Lauf des kommenden Jahres abgeschlossen. Dann soll es laut Beil eine langfristige Perspektive geben, auch zur Zusammenarbeit und zur Stellenverteilung. Mall betont, man wolle nicht den Mangel verwalten, sondern „kreativ neue Wege gehen“.

Autor: Nico Roller