Magische Momente für Kieselbronner - Valentin Ruf war im Olympischen Jugendlager in Pyeongchang
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel erzählen. Knapp zwei Wochen war Valentin Ruf Gast und Zuschauer bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang. Der Trip nach Südkorea bescherte dem 16-Jährigen aus Kieselbronn unvergessliche Erlebnisse und magische Momente am laufenden Band.
Am Mittwoch endete der Aufenthalt. Mit den weiteren Mitgliedern des Olympischen Jugendlagers flog der Schüler von Seoul aus wieder zurück nach Deutschland.
„Ein erster Gänsehaut-Moment war bereits bei der Eröffnungsfeier, als Korea gemeinsam als Team und unter einer Flagge eingelaufen ist“, erzählt Valentin. Mit den weiteren rund 40 Mitgliedern des Olympischen Jugendlagers war er regelmäßig zu Gast im Deutschen Haus, wo die deutschen Athleten ihre Medaillen feierten. „Besonders tolle Gespräche hatte ich zum Beispiel mit Eric Frenzel, Andreas Wellinger, Mathias Mester (bekannter Behindertensportler, die Red.) Fabian Hambüchen und vielen mehr“, berichtet Valentin.
Eine tolle Erfahrung war auch die Begegnung mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Deutschen Haus. „Er und seine Frau sind äußerst sympathisch. Wir redeten ein bisschen über meinen sportlichen und ehrenamtlichen Werdegang“, erinnert sich Valentin an den Smalltalk mit dem deutschen Staatsoberhaupt.
Eher politisch als sportlich war auch der Besuch in der demilitarisierten Zone. „Wir konnten hautnah die Situation der beiden geteilten Länder erkennen. Ich konnte sogar wenige Meter über die Grenze und stand faktisch auf nordkoreanischem Boden“, erinnert sich Valentin an den Trip an die Grenze.
Großen Spaß bereitete dem Schüler des Wirtschaftsgymnasiums an der sonderpädagogischen Stephen-Hawking-Schule in Neckargemünd auch die Übernachtung bei einer südkoreanischen Familie. Als Gastgeschenk sollte er etwas typisch Deutsches mitbringen. Valentin hatte sich für Spätzle und Schokolade entschieden. „Sie haben sich sehr über die Geschenke gefreut und mich sehr herzlich aufgenommen. Ich konnte weitere Eindrücke von der koreanischen Kultur bekommen und erfahren, wie die Menschen dort leben.“
Natürlich besuchte der junge Mann aus Kieselbronn auch viele Wettkämpfe in Pyeongchang. So erlebte Valentin die zweite Goldmedaille von Biathletin Laura Dahlmeier und die der Rodlerin Natalie Geisenberger hautnah mit.
Für Valentin Ruf war Pyeongchang bereits das zweite olympische Erlebnis. Bereits 2016 hatte er eine Einladung ins Paralympische Jugendlager in Rio de Janeiro erhalten. Der Schüler, der seit dem Babyalter wegen einer Infektion gehbehindert und deshalb auf Orthesen oder den Rollstuhl angewiesen ist, verdiente sich die Nominierung fürs Jugendlager durch sein herausragendes sportliches und soziales Engagement. Er ist sportlich sehr aktiv (Rollstuhl-Basketball, Para-Alpinsport, Para-Cycling) und engagiert in vielfältiger Wiese ehrenamtlich. Außerdem ist er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK in seinem Heimatort Kieselbronn.
Infos zum Olympischen Jugendlager unter https://olympisches-jugendlager.dosb.de