Kieselbronn
Kieselbronn -  10.04.2022
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Naturschutz beginnt in Kieselbronn im eigenen Garten

Kieselbronn. Ein Loch nach dem anderen graben die Kinder in den Boden, nehmen die Pflanzen aus den kleinen Plastiktöpfen und setzen sie vorsichtig in die Vertiefung. Danach das Ganze noch ordentlich festdrücken – und fertig. Innerhalb weniger Minuten haben die Kinder das kleine Beet an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße bepflanzt. Sie gehören zu den „wilden Bienen“, zur Kinder- und Jugendgruppe des Kieselbronner Obst- und Gartenbauvereins, der mit der Pflanzaktion unter Beweis stellt, dass es gar nicht schwer ist, den eigenen Garten naturnah zu gestalten. Im Gegenteil: „Kinderleicht“ sei das Ganze, sagt OGV-Vorsitzende Petra Beck – und schnell erledigt.

Zusammen mit der Gemeindeverwaltung und der Kieselbronner Umweltliste hat ihr Verein eine Initiative für mehr naturnahe Gärten ins Leben gerufen, unterstützt von der Firma Gartenspielraum. Als sie mit der naturnahen Gestaltung der Außenanlagen des Kindergartens „Regenbogen“ beschäftigt war, hat alles angefangen. Bürgermeister Heiko Faber war von der Arbeitsweise und von der Philosophie der Firma beeindruckt, die anschließend noch zwei Spielplätze und eine Fläche bei der Festhalle mit einem naturnahen Konzept gestaltete. Um die Öffentlichkeit über dessen Inhalte zu informieren, hielt Michaela Senk im Herbst einen Vortrag in der Festhalle. Zwar lockte dieser nur wenige Zuhörer an. „Aber die, die da waren, sind begeistert gewesen“, erzählt Faber, dem das aber nicht reichte. Denn ihm war klar: „Ein Vortrag ist vielleicht nicht unbedingt das, was die Menschen lockt.“ Etwas Augenfälligeres sollte her. Etwas, das das Thema mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. So entstand die Idee mit dem Pflanzbeet an der Kreuzung von Weihergäßle und Dürrner Straße. Ein Biotop für Insekten soll es sein, bepflanzt mit heimischen Stauden wie Wegwarte, Fetthenne, gelbe Skabiose, Wiesen-Witwenblume, Bohnenkraut, wilde Karde, Natternkopf, Heilziest und Skabiosen-Flockenblume. Vorher hatte sich an der Stelle eine Wiese befunden. Sie wurde entfernt und durch ein mageres Substrat aus Kies, gemischt mit Kompost, ersetzt. Auf ihm bilden die Pflanzen laut Senk eine bessere Blüte aus, weil sie sich dort unbedingt vermehren müssen, um ihr Überleben zu sichern.

Wer mehr über dieses Thema wissen möchte, kann den Vortrag besuchen, den Michaela Senk am Freitag, 6. Mai, ab 17 Uhr in den Räumen des Kindergartens Regenbogen“ in Kieselbronn hält. Dabei wird sie anhand der dort bereits vorhandenen Bepflanzung ihr Konzept anschaulich erklären.

Autor: Nico Roller