Sorgen in Kieselbronn und Eisingen: Pforzheims Gewerbepläne auf dem Hohberg sind bei Nachbarn umstritten
Kieselbronn/Eisingen. Kieselbronn sorgt sich wegen Flächenverbrauch und Wegfall des Grünzugs, die durch die Pforzheimer Gewerbepläne auf dem Hohberg zu erwarten sind - und sagt nur zähneknirschend Ja zu dem städtischen Vorhaben. Eisingen fürchtet um seine Trinkwasserversorgung.
Die Stadt Pforzheim hat beim Regionalverband Nordschwarzwald die Änderung des Regionalplans beantragt. Zwar stimmte die Nachbargemeinde Kieselbronn im Rahmen des Beteiligungsverfahrens zu, aber das Vorhaben stieß längst nicht bei allen Gemeinderäten auf Gegenliebe. Denn Ziel der Änderung ist die Teilrücknahme eines regionalen Grünzugs im Nordosten von Pforzheim an der Bundesstraße zwischen dem Gewerbegebiet Buchbusch und der Deponie auf dem Hohberg, um ein neues Gewerbegebiet auf 29,5 Hektar zu entwickeln. Mehr als 20 Hektar davon überlagern den regionalen Grünzug.
Zur Bedarfsermittlung hat Pforzheim eine Gewerbeflächenprognose erstellt. Demnach benötige die Stadt bis 2033 rund 92 Hektar Gewebeflächen. Dies stieß manchem Kieselbronner Gemeinderat sauer auf. „Der Flächenfraß hat Ausmaße“, bemängelte Hans Augenstein (Umweltliste). Außerdem handle es sich in der Regel um keine Neuansiedlungen, sondern nur um Umzüge bestehender Betriebe. Augenstein warf Pforzheim vor, „keinen Plan zu haben“. Ins gleiche Horn blies Gemeinderat Rolf Kugele (SPD): „Pforzheim hat erst vor wenigen Jahren erkannt, dass die Gemarkung nördlich der Autobahn weitergeht“, merkte Kugele spitz an. „Für die Gegenwart hat Pforzheim einen Plan,“ hielt Kieselbronns Bürgermeister Heiko Faber entgegen. Man solle den Nachbarn nicht zu sehr vor den Kopf zu stoßen. „Ein zentrales, konzentriertes, interkommunales Gewerbegebiet muss die Zukunft sein“, betonte Marco Wagner (SPD). „Kieselbronn wäre auf ein interkommunales Gewerbegebiet dringend angewiesen“, stellte auch Kämmerer Wolfgang Grun dar.
Den Eisingern wiederum wäre ein Pforzheimer Gewerbegebiet „Südlich des Hohbergs“ den Wasserschutzgebieten zu nahe. Das Schutzgebiet „Gennenbachquelle“ ist nicht weit entfernt - und von dort bezieht Eisingen sein Trinkwasser. Die Quellschüttung habe ohnehin schon wegen Trockenheit stark nachgelassen.
Mehr lesen Sie am Freitag in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.