Knittlingen
Knittlingen -  05.10.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Motorradfahrer aus Knittlingen brennt auf sein Comeback im Saisonfinale

Knittlingen. Lange musste er bangen, und noch Anfang der vergangenen Woche wusste der zuletzt verletzte Dominik Vincon nicht, ob er beim Saisonfinale der Langstrecken-Weltmeisterschaft der Féderation Internationale de Motocyclisme (FIM) im tschechischen Most an diesem Samstag an den Start gehen kann. Inzwischen ist klar: Er kann und wird bei den sechs Stunden von Most (Tschechien) dabei sein – und er brennt darauf, mit seinem Team LRP Poland, um eine gute Platzierung mitzufahren. „Ich freue mich riesig, dass ich noch einmal auf den Sattel sitzen kann“, sagt der 30-Jährige, der sich am Dienstag in Richtung Tschechien aufmachte. Grünes Licht von den Medizinern habe er für die Teilnahme bekommen, die Generalprobe auf der Motocross-Maschine sei reibungslos verlaufen.

Rückblick: Am 17. Juli stand für Vincon und sein Team das zweite Rennen der höchsten Rennserie unter dem Dach der FIM im portugiesischen Estoril auf dem Plan, doch dieses musste ohne den Knittlinger über die Bühne gehen. Bei einer Testfahrt im Vorfeld ging ihm nämlich der Tank ausgerechnet beim Beschleunigen aus einer Kurve heraus leer, was zum schweren Sturz mit gebrochenem linken Arm und Schlüsselbein führte. Es folgte eine Operation und ein langwieriger Heilungsprozess. Von der Kondition her fühlt sich der 30-Jährige vor dem relativ kurzen Langstrecken-Rennen gut, jedoch fehle ihm etwas die Kraft im linken Arm, wie er sagt. „Da kommt es mir fast entgegen, dass wir nur ein Sechs-Stunden-Rennen absolvieren müssen.“

Los geht es für das Team LRP Poland und die Konkurrenz am Donnerstag mit dem Training und dem Qualifying. Das eigentliche Rennen beginnt dann am Samstag um 11.30 Uhr. Aktuell steht das LRP-Trio, zu dem neben Vincon auch noch Teamchef Bartlomiej Lewandowski und Kamil Krzemien gehören, in der Gesamtwertung auf dem zwölften Platz. „Das große Ziel vor der Saison war, den zehnten Platz der Vorsaison zu bestätigen oder uns sogar zu verbessern“, erinnert der Knittlinger an die Vorsätze vor einigen Monaten. Doch neben seiner Verletzung musste das Team auch noch andere Rückschläge verkraften. So waren er und seine Mitstreiter etwa nach Monaten des Lockdowns im Juni mit neuer BMW-Maschine hoffnungsvoll beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans in die neue Saison gestartet – doch wegen technischer Probleme mussten sie früh aussteigen.

Auf die Frage, ob wenige Monate nach dem Sturz ein wenig die Angst mitfahren könnte, winkt Dominik Vincon gleich ab. „Ich weiß, warum der Unfall zustande kam und dass er eine technische Ursache hatte.“ Insofern falle es ihm leicht, ihn abzuhaken. Das Rennen wird am Samstag, ab 11 Uhr auf Eurosport II und im ServusTV Webstream übertragen.

Autor: pz