Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  12.07.2022
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40 Jahre im Dienst der Kultur in Königsbach-Stein

Königsbach-Stein. 40 Jahre lang hatte er erstklassige Künstler in die Region geholt, anspruchsvolle Kulturveranstaltungen auf die Beine gestellt, bei Konzertbesuchern regelmäßig für Begeisterung und bleibende Erinnerungen gesorgt: Der in Königsbach-Stein ansässige Verein „pro arte“ löst sich auf und übergibt sein Restvermögen von rund 8.700 Euro an die Musik- und Kunstschule westlicher Enzkreis, mit der er eng verbunden ist.

Nachdem das Abschlusskonzert schon im April 2019 in der Königsbacher Festhalle stattgefunden hatte, ist inzwischen die Auflösung endgültig vollzogen und der Verein aus dem Vereinsregister gelöscht worden. Ein Schritt, der den Beteiligten zwar nicht leicht gefallen ist. Trauerreden wollen sie dennoch nicht anstimmen.

40 Jahre für „pro arte“

Schon gar nicht Fany Solter, die während der knapp 40-jährigen Existenz von „pro arte“ immer die Vorsitzende gewesen ist, den Verein nicht nur mit viel Engagement und vielen frischen Ideen geleitet hat, sondern auch die treibende Kraft bei seiner Gründung war. Als sie in Königsbach lebte, fiel ihr auf, dass damals in der Region nicht viel klassische Musik stattfand, dass man für anspruchsvollen Kulturgenuss in die Großstädte fahren musste. Zusammen mit Gleichgesinnten wollte sie das ändern und gründete im Mai 1980 den Verein „pro arte“, der seither in der Region unzählige kulturelle Veranstaltungen auf die Beine gestellt hat, vor allem Konzerte mit erstklassigen Orchestern und begabten Solisten.

Immer wieder halfen Solters gute Verbindungen zu ihren Kollegen an der Karlsruher Hochschule für Musik, deren Rektorin sie viele Jahre war. „Brillante Konzerte“ habe sie so ermöglicht, lobt der ehemalige Königsbach-Steiner Bürgermeister Bernd Kielburger: „Es war wunderbar.“ Auch sein Nachfolger Heiko Genthner bedankt sich für das Engagement des Vereins. „So ein Verein lebt vom Ehrenamt“, betont der Bürgermeister und lobt ihn als „wichtigen Kulturträger“, der Kunst und Musik in den ländlichen Raum gebracht habe. Auch umgekehrt gibt es Dank: Der stellvertretende pro-arte-Vorsitzende Peter Klenner lobt, alle Bürgermeister von Erich Hörrle über Bernd Kielburger bis Heiko Genthner hätten sich immer für den Verein eingesetzt. Dass dieser sein Restvermögen nun an die Kunst- und Musikschule westlicher Enzkreis übergibt, ist auch deshalb logisch, weil diese im Jahr 1987 aus dem Verein entstanden ist.

Mit der Region verbunden

Nicht mehr wegzudenken ist die Einrichtung heute dank des langjährigen Leiters Hans-Peter Dennemarck. Ihm ist es gelungen, die Musikschule mit der Region zu verbinden. Jahrzehnte waren beide Einrichtungen eng miteinander verflochten. Somit erklärt Genthner zurecht: „Pro arte lebt durch die Musikschule weiter.“

Autor: Nico Roller