Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  20.04.2022
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Auf Holzeinschlag folgt heftige Kritik: Emotionen im Gemeinderat Köngisbach-Stein kochen wegen Gemeindewald hoch

Königsbach-Stein. Der Gemeindewald lässt die Emotionen hochkochen. Kontroverse Aussprache in der Ratssitzung in Königsbach-Stein.

In den Wäldern rund um Stein werde „unglaublich viel Holz“ gefällt, sagte in der Bürgerfragestunde Linda Bahlo, die früher für die Grünen im Gemeinderat gesessen hatte. Sie wisse, dass die Buche mit den klimatischen Veränderungen schlecht zurechtkomme. Aber: „Was dieses Jahr dort rumliegt an Buchen, das ist ein Skandal.“ Bahlo appellierte eindringlich an Bürgermeister Heiko Genthner, Kontakt zum Landratsamt aufzunehmen und „diesen Frevel“ zu stoppen. Genthner sagte, wie die Bewirtschaftung des Waldes erfolge, sei im Forsteinrichtungsplan festgelegt.

Die angesprochenen Buchen befänden sich im hiebreifen Alter und es erfolge eine Wiederaufforstung. Auf Nachfrage der „Pforzheimer Zeitung“ teilt Enzkreis-Forstamtsleiter Andreas Roth mit, die planmäßigen Hiebsätze würden in den Forsteinrichtungsplänen für einen Gesamtzeitraum von zehn Jahren ermittelt. Von Jahr zu Jahr könnten sie „etwas schwanken“, abhängig etwa vom Holzmarkt, von der Witterung oder von der Verfügbarkeit von Forstunternehmern.

Roth schreibt, der Holzeinschlag im Königsbach-Steiner Gemeindewald sei im vergangenen Winter leicht überdurchschnittlich gewesen, liege aber, auf den aktuellen Zehnjahresplan bezogen, noch „leicht unter den Plan- und Sollwerten“. Dieses Jahr sei der Holzeinschlag ebenso wie in den Vorjahren noch maßgeblich von Dürreschäden geprägt gewesen. Obwohl es im vergangenen Jahr eine relativ feuchte Witterung gegeben habe, sei auch dieses Jahr jeder zweite eingeschlagene Baum wegen Dürre-, Sturm- oder Borkenkäferschäden gefällt worden.

Dass der Eindruck entstehen könne, dieses Jahr sei mehr Holz gefällt worden, führt Roth unter anderem darauf zurück, dass aktuell die Abfuhr des verkauften Holzes etwas zurücksteht, dass an einigen Stellen der Waldtrauf zurückgenommen wurde und die Maßnahmen teilweise in stärker von Besuchern frequentierten Bereichen stattfanden.

Autor: Nico Roller