Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  09.05.2020
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Bürgernähe trotz Corona: Wie läuft jetzt der Wahlkampf in Königsbach-Stein ab?

Königsbach-Stein. Auch wenn es noch knapp zwei Monate bis zur Bürgermeisterwahl sind, stehen die Kandidaten in Königsbach-Stein in den Startlöchern für den Wahlkampf. Bisher stehen sich mit Amtsinhaber Heiko Genthner und dem Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Gemeinderat, Rolf Engelmann, zwei Kandidaten gegenüber. Die Corona-Verordnungen erschweren den öffentlichen Austausch. Beim Stimmenfang setzen beide jetzt vermehrt auf den digitalen Kontakt zu den Bürgern.

Man würde ja gerne, hört man derzeit öfter von den beiden Bewerbern in Sachen Wahlkampf. „Wie sicherlich Vielen fehlt auch mir der zwischenmenschliche Kontakt und das lockere Beisammensein“, sagt Bürgermeister Genthner. Statt über das direkte Gespräch versuche er, sich über die sozialen Medien mit den Bürgern auszutauschen. „Der Kontakt via Facebook, E-Mails und Telefon läuft hervorragend“, zeigt er sich zufrieden - weiß aber gleichzeitig auch: „Dennoch erreiche ich so leider nicht alle.“

Kreative Aktionen gefragt

Deshalb hat er schon letzte Woche damit begonnen, Postkarten in der Gemeinde zu verteilen. Darauf sollen die Bürger ihre Ideen für Königsbach-Stein notieren können. „Aktuell schaue ich mir die unzähligen Zuschriften an und werde schauen, welche Ideen ich für den Wahlkampf aufgreifen kann“, so Genthner. Auch für die Zukunft wolle er mit dieser Aktion einen Beitrag zur „modernen Bürgerbeteiligung“ leisten.

"Wie sicherlich Vielen fehlt auch mir der zwischenmenschliche Kontakt und das lockere Beisammensein."

Königsbach-Steins Bürgermeister Heiko Genthner

Für den Wahlkampf habe er ebenfalls schon neue Formate im Kopf, damit Diskussionen und Austausch im Zweifel auch ohne Veranstaltungen und klassischen Wahlkampfstand möglich sein werden. „Schwierige Zeiten erfordern kreative Lösungen“, so Genthner.

„Dennoch hätte auch ich mich sehr gefreut, wie bereits bei meinem ersten Wahlkampf in Königsbach-Stein, nah bei dem Menschen zu sein. Egal ob man bei einer Fahrrad-Tour über den Gartenzaun, am klassischen Stammtisch oder über digitale Formate miteinander spricht.“ Was genau er in den nächsten Wochen vorhat, lässt er noch offen.

"Ich hoffe natürlich darauf, dass Veranstaltungen wie die Kandidatenvorstellung unter entsprechenden Auflagen möglich sein werden, aber das hängt sehr stark von Corona ab."
Bürgermeisterkandidat Rolf Engelmann

So hält es auch sein Konkurrent Rolf Engelmann: „Weil nicht klar ist, was alles möglich sein wird.“ Er hoffe natürlich darauf, dass Veranstaltungen wie die Kandidatenvorstellung unter entsprechenden Auflagen möglich sein werden, „aber das hängt sehr stark von Corona ab.“ Trotzdem wolle er in den nächsten Wochen „konsequent den Bürgerdialog suchen“. Dazu nutze er neben den Printmedien auch soziale Medien wie Facebook, Instagram, Whatsapp oder das Telefon.

Vorteil für den Amtsinhaber?

Dass er als Kandidat gegen den etablierten und im Ort bekannten Bürgermeister in der aktuellen Situation vielleicht einen Nachteil hat, räumt Engelmann ein. Trotzdem gibt er sich kampfeslustig: „Die besonderen Rahmenbedingungen sind für alle Bewerber gleich. Es gilt nicht zu Jammern, sondern Wahlkampf zu machen.“ Auch er spricht bisher von einer tollen Resonanz der Bürger. Die Gespräche möchte er noch ausbauen - auch mit Vier-Augen-Gesprächen. „Ich freue mich auf den persönlichen Kontakt mit den Menschen, der auch an den Haustüren stattfinden kann“, sagt Engelmann und betont: „Natürlich mit den coronabedingten Maßnahmen wie Sicherheitsabstand und Mundschutz.“

Auch in Richtung Vereine und Gewerbetreibende möchte er in den nächsten Wochen „die Fühler ausstrecken“, um zu erfahren, wo aus deren Sicht Handlungsbedarf bestehe. Es sei dieser persönliche Kontakt zu den Menschen, der das „Salz in der Suppe eines Wahlkampfes“ ist.

Auf den Internetseiten der Bewerber www.ideen.heikogenthner.de und www.rolf-engelmann.eu können die Bürger ihre Anregungen und Wünsche für die Gemeinde einbringen.