Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  27.09.2022
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Damit Abwasser besser von Schadstoffen befreit werden kann: Königsbacher Kläranlage soll optimiert werden

Königsbach-Stein. Gebaut werden soll die Zusatzinstallation zwar erst ab der Mitte des kommenden Jahres, aber erste Vorarbeiten dafür sind jetzt schon notwendig. Konkret geht es um eine Kabeltrasse, die aktuell noch da verläuft, wo später das Baufeld sein wird. Deshalb muss sie verlegt werden.

Die Kläranlage in Königsbach wird technisch aufgerüstet.
Die Kläranlage in Königsbach wird technisch aufgerüstet. Foto: Nico Roller

Die dafür notwendigen Erd-, Tief- und Straßenbauarbeiten hat die Versammlung des zuständigen Abwasserverbands in ihrer jüngsten öffentlichen Sitzung am Montagabend zum Angebotspreis von 60.000 Euro an eine Firma aus Straubenhardt vergeben. Es geht dabei auch um die Verlegung neuer Leerrohre mitsamt Einbau zweier neuer Kabelschächte.

Umgesetzt werden sollen sie schon in diesem Herbst. Verbandsvorsitzender Udo Kleiner (FWV) ließ in der Sitzung des Abwasserverbands keinen Zweifel an der Notwendigkeit der Spurenstoffelimination. Vorgesehen ist eine pulverisierte Aktivkohlefiltration, mit der 80 Prozent der vom Land als Leitparameter ausgewählten Stoffe an die Aktivkohle gebunden werden können.

Auch Mikroplastik kann künftig zurückgehalten werden, Phosphor und Rückstände von Medikamenten können eliminiert werden. Das ist wichtig, wenn man weiß, dass aktuell an der Kläranlage jeden Tag der Wirkstoff von umgerechnet 24 Tuben des Medikaments Voltaren ankommen.

Kosten von mehr als sechs Millionen Euro

Entstehen werden unter anderem ein Flockungsreaktor und ein dreistraßiger Tuchfilter. Die Beschickung soll über ein Pumpwerk erfolgen, das in einem Multifunktionsgebäude untergebracht ist. Künftig wird in durchschnittlich 83 Prozent aller Stunden eines Jahres der komplette Zufluss zur Kläranlage mit dem neuen Verfahren behandelt. Insgesamt rechnet man für die Baumaßnahmen mit Kosten von rund 6,4 Millionen Euro.

Erst im Juli war Staatssekretär Andre Baumann (Grüne) auf der Kläranlage zu Gast, um an den Abwasserverband eine Landesförderung von rund 2,1 Millionen Euro zu überreichen. Sie setzt sich beispielsweise aus einer Grundförderung von 20 Prozent und zusätzlichen Zuschüssen, die bei Überschreiten eines Schwellenwerts generiert werden konnten.

Dieser ist unter anderem davon abhängig, wie stark die Gemeinden in ihre eigenen Wasserbetriebe und Kanalnetze investiert haben. Die Königsbacher Kläranlage ist die größte im Enzkreis und reinigt die Abwässer von rund 27.000 Einwohnern der vier zum Abwasserverband gehörenden Kommunen Kämpfelbach, Ispringen, Eisingen und Königsbach-Stein.